Weird Xperience im April – Online

Eigentlich wären wir gestern wieder im Cinema im Ostertor gewesen. Hätten freudig gespannt darauf gewartet, dass unsere Weird-Xperience-Vorstellung anfängt. Wir hätten im Foyer gesessen, vielleicht an einem feinen Bierchen genippt, uns mit Freunden und Gästen unterhalten und mit einem Auge immer geschaut, wie viele Zuschauer wir wohl hätten. War aber nicht so. Wegen Corona. Wird wahrscheinlich auch noch länger nicht so sein. Darum stellen wir jetzt unser schon unser 10tes (!Jubiläum!) Weird Xperience Online ins Netz.

Ja, ganz richtig. Seit nunmehr 10 Folgen sitzen wir im „Home Office“, statt im Kino. Das hätten wir uns bei der ersten Folge im April letzten Jahres auch nicht träumen lassen. Diesmal  geht es um ein ganz besonderes Wochenende im Oktober 2012. Um einen Berliner Low-Budget-Film, den hübschen Animationsfilm eines Freundes und vor allem um das wunderbare Deliria-Italiano.de-Internetforum, welches am 27.10.2012 zu seinem dritten Forentreffen ins City 46 kam und auf 35mm-Filmrollen die volle „Riffs“-Dröhnung mitbrachte.

Viel Spaß bei unserem kleinen Gespräch und auf hoffentlich irgendwann mal wieder im Kino… denn dafür werden Filme gemacht!

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Weird Xperience im März– Online

Wie wir gerade sehen, haben wir den Februar unter den Tisch fallen lassen. Egal, momentan fühlt sich eh ein Monat wieder der andere an.

In unserer neuen, ausgesprochen schamlosen Online-Ausgabe ist genau dies das Thema. Wir sprechen nämlich über jenen Film, den wir am 28. September 2012 im City 46 gezeigt haben: Eddy Sallers „Schamlos“. Mit dem blutjungen Udo Kier in seiner ersten Hauptrolle. Wir diskutieren, ob Saller wirklich der „österreichische Russ Meyer“ war; über die geheimnisvolle Marina Paal; Wiener Aktionismus und vieles mehr. Zudem wird aus dem Nähkästchen geplaudert, welche unvorhergesehenen Dinge bei einer Filmvorführung passieren können und welche Uhrzeiten man bei so etwas vermeiden sollte. Und einen Cliffhanger gibt es auch!

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Weird Xperience im Januar – Online

Es ist Januar, und wir können noch immer nicht ins Cinema Ostertor zurück, um den bereits für November angekündigten „Zombie“ zu zeigen. Also haben wir uns auch im neuen Jahr wieder vor unseren Rechnern eingefunden, um aus der Ferne über Filme zu reden, die wir im ersten Jahr in unserer Reihe gezeigt haben. Diesmal ist Quentin Dupieauxs „Rubber“ dran, der am 24.08.2012 im City 46 lief. Aber natürlich bleiben wir nicht dabei. Es geht um Filme mit verschobenen Realitäten, Metaebenen und um Filmfestivals. Und da dann insbesondere um das Internationale Filmfest in Oldenburg.

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Weird Xperience im Dezember – Online

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitseherinnen und Mitseher, Freundinnen und Freunde des besonderen Films und unserer kleinen Filmreihe im Cinema Ostertor,

Was für ein merkwürdiges, schwieriges Jahr liegt hinter uns. Die Pandemie hat uns im Griff, tötet Menschen und wird auch unsere Kulturlandschaft noch lange prägen. Nicht alle Kultureinrichtungen und -orte werden diese Zeit überleben. Wann wir wieder zur normalen Tagesordnung übergehen können, steht auch noch in den Sternen. Bisher wissen wir nur, dass unsere Januar-Vorstellung definitiv ausfallen wird. Wir hoffen, dass wir Euch den schon für Dezember angekündigten „Zombie – Dawn of Dead“ im Februar zeigen dürfen. Aber wissen ja alle, dass man das noch nicht versprechen kann.

2020 haben wir nur 8 Filme gezeigt (immerhin!) und es gab auch kein Open-Air-Kino. Schauen wir mal, was 2021 bringt. Lasst uns alle zusammen alles tun, damit wir irgendwann wieder normal leben können, uns ohne Furcht mit anderen treffen und nach dem Kino noch stundenlang zusammenstehen und quatschen.

Bis dahin wünschen Marco & Stefan Euch erst einmal einen schönen 4. Advent, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Zum 4. Advent haben wir Euch noch ein extralanges Weird-Xperience-Online-Special aufgenommen, in dem wir uns zunächst über „Ich – ein Groupie“ mit Ingrid Steeger unterhalten, der am 27. Juli 2012 bei Weird Xperience lief. Marco hat dafür die Kinoseite aus dem Weser Kurier vom 4. Juni 1971 rausgesucht. Das war die Woche, in der „Ich – ein Groupie“ damals seine Bremer Premiere hatte (und nur eine Woche lief). Daraufhin schauen wir uns die Seite genauer an, entdecken so einiges und beginnen lang und ausführlich über die Bremer Kinolandschaft in den 70ern und 80ern, nicht mehr existente und heute noch bestehende Kinos in Bremen zu reden. Ein langer, wunderbarer Nostalgie-Trip in eine andere Zeit, der Euch hoffentlich etwas Freude bereitet und die Zeit des Shutdowns (und das Warten auf das Christkind) etwas versüßt.

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Weird Xperience im November – Online

Ihr habt es ja alle mitbekommen. Durch den „Lockdown light“ sind die Kinos momentan wieder geschlossen. Also kein „Dawn of the Dead“ im November. Das finden wir auch sehr traurig, hoffen das aber nachholen zu können. Vielleicht schon im Dezember, auch wenn das bislang – was die Öffnung der Kinos – angeht, eher schlecht aussieht. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

Um Euch in dieser trüben Zeit ein wenig zu unterhalten, sind wir wieder zu unserem Online-Format auf YouTube gewechselt. Eigentlich wollten wir hier über zwei Filme sprechen, die wir im Juni bzw. Juli 2012 in unserer Reihe gezeigt haben. Doch dann sind wir beim Reden über „City Kill“ bei der Bremer Filmszene hängen geblieben und sinnieren über Filme aus Bremen und semiprofessionelle/No-Budget-Produktionen generell. Dabei kommen wir „vom Hütchen auf das andere Ding“, und es entwickelt sich ein munterer Dialog.

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Weird Xperience im Oktober: THE NIGHTINGALE

Bevor im November die Dämmerung kommt, singt bei uns am 11. Oktober, 20:00, im Cinema Ostertor noch die Nachtigall:

Tasmanien 1825: Die verurteilte Straftäterin Clare drängt auf ihre Freilassung, wird aber monatelang von Lieutenant Hawkins hingehalten. Dieser verliert aufgrund des Druckes von Clare und ihrem Mann seine Position, bringt Clares Mann und Tochter um, vergewaltigt sie mit seinen Kumpanen und verlässt den Ort.
Sie sinnt auf Rache und nimmt mit dem indigenen Tasmanier Billy die Verfolgung auf…

Das Rape ‘n‘ Revenge – Genre ist, oft zu Recht, übel beleumundet. Oft ruht es sich auf expliziter Gewalt- und Sexdarstellung exploitativ aus. Doch nicht in diesem australischem Werk von 2008. Die Drehbuchautorin und Regisseurin Jennifer Kent (The Babadook) legt die Schwerpunkte ganz woanders: Der Psycho-Horror ist hier knallhart, in der sowohl gepeinigten wie auch rachedürstigen jungen Frau brilliert Aisling Franciosi, bisher nur aus dem TV bekannt.

Aber der Film erzählt noch mehr, ist er auch ein Historiendrama mit authentischen Zügen: Der in Europa weitest gehend unbekannte Konflikt der Britischen Kolonialisten mit den indigenen tasmanischen Völkern wird erzählt, eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Rassismus. Und dies auch in der Beziehung zwischen Clare und Billy. Kulturelles Unverständnis und generelle Abscheu aufeinander prägt ihre Beziehung, die erst durch den gemeinsamen Hass auf die britischen Männer langsam überwunden wird.
In seiner ersten Rolle überrascht hier Baykali Ganambarr, eigentlich Tänzer, als Billy.

Immanent tragisch in seiner Rolle schafft er es auch noch, komödiantische Punkte zu setzen.
Also auch ein Zwei-Personen-Roadtrip durch den tasmanischen Dschungel, auf den wir euch mitnehmen, wenn ihr euch traut.

The Nightingale (2008), R: Jennifer Kent, D: Aisling Franciosi, Sam Claflin, Baykali Ganambarr, Damon Herriman, Harry Greenwood, Ewen Leslie, Charlie Shotwell, Michael Sheasby, M: Jed Kurzel.

Laufzeit: 136 min.

Wir zeigen die Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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Weird Xperience im September: TOBE HOOPER’S EATEN ALIVE! (1976)

Manchmal fällt es uns gar nicht so leicht, die passenden Filme für unsere Weird Xperience-Reihe auszusuchen. Das hat was mit Verfügbarkeit und Verleihrechten zu tun. Und manchmal hat einer von uns ein ungutes Gefühl, oder wir sind beide nicht so wirklich überzeugt. Für unseren September-Film hatten wir mehrere Titel zur Auswahl, aber so richtig gepackt hat uns keiner – da kam Stefan plötzlich mit Tobe Hoopers EATEN ALIVE! (aka Blutrausch, Death Trap, Horror Hotel und Starlight Slaugher) um die Ecke von dem wir überraschenderweise sogar einen DCP bekommen konnten.

Da traf es sich gut, dass Marco den Film vor wenigen Wochen gerade gesehen hatte und sich schon „wäre perfekt für Weird Xperience irgendwann“ im Gedanken notiert hatte. Und so hatten wir dann doch ganz plötzlich den perfekten Film für unsere Reihe am Start und freuen uns sehr darauf, diesen gemeinsam mit Euch am 13. September um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor auf der großen Leinwand erleben zu können.

Tief im Sumpf von Louisiana betreibt Judd, ein der mittlerweile wahnsinnig gewordener Weltkriegsveteran, das heruntergekommene Starlight Hotel, das

Durchreisenden oder Liebespaaren eine spontane Übernachtungsmöglichkeit bietet. Direkt im Sumpf dahinter hält er ein dank guter Fütterung auf stattliche Größe herangereiftes Krokodil. Doch als Judd eine junge Prostituierte tötet, muss er sich plötzlich mit dem Vater und der Schwester seines unglücklichen Opfers herumschlagen, die auf der Suche nach ihr sind. Zudem bezieht ein gar merkwürdige Familie ein Zimmer in seiner Pension des Todes.

Angelehnt an einen realen Fall aus den 30er Jahren schrieb u.a. Hoopers Autor von „The Texas Chainsaw Massacre“, Kim Henkel, am Drehbuch mit. Aus seinem Meisterwerk nahm Hooper auch gleich noch Marilyn Burns in einer sehr
eindrucksvollen Rolle mit hinüber. Die Hauptrolle spielt der legendäre Film-Noir-Heavy Neville Brand. Ferner dabei: Der große Mel Ferrer, Western-Star Stuart Whitman, Carolyn „Morticia Addams“ Jones und William „The Phantom of the Paradise“ Finley. Und nicht zu vergessen: Ein blutjunger Robert Englund ganz am Anfang seiner Karriere, die ihn zu einer DER Horror-Ikonen der 80er und 90er machte. Tobe Hooper inszenierte „Eaten Alive“ direkt nach „The Texas Chainsaw Massacre“.

Mit bewusste Künstlichkeit verwendet Hooper fast ausschließlich nebel-geflutetete und in tiefes rot getauchte Studiokulissen. Neville Brands over-the-top Performance ist teilweise echt beängstigend. Dieses extrem weirde Ehepaar bestehend aus the real Scream-Queen Marilyn Burns (klasse!) und William Finley, lassen das ganze noch mehr ins Surreale kippen lassen. Und wenn deren Tochter, unter dem Starlight in einer tödlichen Falle gefangen ist, steigert das tatsächlich den Puls. Der Film ist komplett wahnsinnig, voll auf die Zwölf und von einer albtraumhaften Qualität. Dazu versehen mit einem experimentelle Klanggewitter für das Hooper persönlich verantwortlich war. Da macht einem nicht einmal das Styropor-Krokodil etwas aus. Das passt hier einfach perfekt.

„Hooper’s film, despite its apparent focus on zoology, is really an experiment in baroque Texpressionism, dominated by concerns of an anthropological, ethnographic nature.“ (FilmLand Empire)

„Eine Atmosphäre von Terror und schwarzem Humor, die man selten in dieser Intensität findet.“ (:ikonen:, Marcus Stiglegger)

Wir zeigen die ungeschnittene Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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Weird Xperience im August: BLISS

Der Verleih bewirbt unseren August-Film “Bliss” vollmundig mit “MANDY meets CLIMAX meets THE ADDICTION!”. Da wir alle genannten Filme sehr mögen, haben wir uns natürlich darum bemüht, „Bliss“ auf die Leinwand des Cinema Ostertor zu bringen. Am 09. August um 20:00 Uhr könnt ihr Euch selber ein Bild von diesem wahnsinnigen Trip in Neonlicht und Blut machen.

Dezzy (Dora Madison Burge) ist freischaffende Künstlerin, doch seit Monaten hat sie kein Bild mehr zu Ende gemalt. Stattdessen lässt sie sich lieber allabendlich volllaufen. Als ihr Manager den Geldhahn zudreht, entscheidet sich Dezzy es allen zu zeigen, dass in ihr immer noch eine geniale Malerin schlummern. Da kommt es ihr gerade recht, dass Dealer-Kumpel Hadrian (Graham Skipper) eine breite Auswahl an geeignetem Stoff auf Lager hat. Zwecks Kreativitätsschub nimmt sie Hadrians härtesten Koksverschnitt ,,Diabolo“, einer Mischung aus allen Effekten jeder bekannten Droge. Doch der gut gemeinte Ratschlag, es langsam angehen zu lassen, verpufft ebenso schnell wie Dezzys Erinnerung an die letzte Nacht. Aber es tut sich etwas. Dezzy fühlt sich wie ein anderer Mensch. Sie geht feiern wie eine Wahnsinnige. Die Trips werden immer härter, die Halluzinationen auch. Jeden Morgen nach dem Horrortrip wacht sie, erinnerungslos und splitternackt, vor ihrer Leinwand auf. Dort malt sie malt ihr angefangenes Gemälde Stück für Stück weiter. Wobei – ist es wirklich sie selbst, die das Gemälde weiter malt, oder steckt da viel mehr dahinter? Egal, Dezzy ist sich sicher: Das Bild wird ihr Meisterwerk!

„Ein (…) auf 16mm gedrehter Splatterfilm, der mit drastischen Bildern von den psychotischen Abgründen kreativer Krisen, Taumel und Drogenwahn erzählt. Interessanter als die triphafte Dramaturgie erscheint dabei der Einblick in dunkle, schäbige Ecken von Los Angeles, wie sie im Kino kaum je zu sehen sind.“ – Filmdienst

„Das ist frenetisch und irre, wie man es zuletzt vielleicht in Panos Cosmatos‘ Mandy (2018) gesehen hat, aber weniger zurückhaltend, noch wahnhafter. Alles hier ist Energie und Bewegung und Farbe, die sich anfühlt, als sei sie ohne Licht gemalt, so düster ist diese Welt, so dunkel die Gedanken, das Blut nachtschwarz auf Dezzys Lippen.“ – Rochus Wolff, kino-zeit.de

„BLISS ist gleichermaßen surrealer Drogen-Trip, drastischer Hardcore-Horror und letzten Endes auch düsteres Künstlerportrait mit feministischer Note. Begos Film besticht dabei durch temporeiche Dialoge und eine erstaunlich vielschichtige, psychologisch stimmige, Charakterzeichnung der Hauptfigur.“ – André Becker, Manifest

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Weird Xperience ein letztes Mal Online

Zum fünften und wahrscheinlich vorerst letzten Mal schnacken Stefan & Marco über Filme, die in der Weird Xperience-Reihe liefen. Diesmal geht es um Italo-Western, seltsame Filmfassungen, Kino, wie wir die Filme für die Reihe organisieren und vieles mehr. Zum Abschluss haben wir uns gleich fast eine ganze Stunde Zeit genommen. Und am 12. Juli sind wir dann endlich wieder live vor Ort im Cinema im Ostertor bei „Hausu“!

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Weird Xperience im Juli: HAUSU

Lange, lange, lange mussten wir/ihr warten. Jetzt ist es endlich wieder soweit. Es geht zurück ins Kino! Zwar unter strengen Hygienevorschriften, aber das muss eben sein, damit wir alle zusammen wieder Kino genießen können. Es sind insgesamt 32 Plätze verfügbar. Für das Kino ist es am Besten, wenn Ihr die Tickets online kauft. Für Kurzentschlossene ist aber auch Abendkasse möglich.

Wir erinnern uns: Unsere letzte Vorstellung im März war „Color Out of Space“ mit einem neuen Besucherrekord! Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut. Die nächste Vorstellung im April musste dann aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, und wird jetzt am 12. Juli zur gewohnten Zeit um 20:00 Uhr nachgeholt.

Ganz wie geplant, gibt es dann eine ganz wunderbaren Kuriosität.

Wer war im Februar letzten Jahres dabei, als der Bremer Filmgelehrte Christian Keßler in unserer kleinen Reihe sein Buch „Endstation Gänsehaut“ vorstellte? Der oder die wird sich sicherlich an den Filmausschnitt mit dem menschenfressenden Klavier erinnern. Seitdem tragen wir uns mit dem Gedanken, dieses psychadelisch-durchgeknallte Werk des ehemaligen Experimentalfilmers Nobuhiko Ōbayashi bei uns zu zeigen. Und nun haben wir uns gedacht, wir ziehen das jetzt durch. So steht dann also zu unserer Rückkehr ins Cinema Ostertor „Hausu“ auf dem Programm!

Die junge Internats-Schülerin Oshare freut sich bereits seit Wochen auf die Sommerferien, denn ihr Vater ihr versprochen gemeinsam eine Reise zu unternehmen. hat. Doch daheim angekommen, muss sie erfahren, dass wartet ihr Vater auf einer Geschäftsreise eine Frau kennengelernt und kurzerhand geheiratet hat. Daraufhin beschließt Oshare zusammen mit ihren Freundinnen zu ihrer Tante zu reisen, um dort den Kopf frei zu bekommen. Die Tante sitzt allerdings im Rollstuhl und hat große Mühe den Haushalt zu führen. Die Mädchen helfen ihr das Haus aufzuräumen, kochen das Essen und bringen mit ihrer Fröhlichkeit Leben ins finstere Anwesen. Dann jedoch verschwindet die erste von Oshares Freundinnen scheinbar spurlos. Etwas stimmt nicht mit dem Haus und der Tante…

„Hausu“ war der Versuch der Toho die Jugendlichen weg vom Fernseher wieder ins Kino zu bringen und gleichzeitig den amerikanischen Blockbustern etwas entgegen zu setzten. Nobuhikko Obayashi erhielt eine Carte Blanche und brachte diese durchgeknallte Teenie-Horror-Komödie auf die Leinwand, welche ihres gleichen sucht. Heute ist es unvorstellbar, dass tatsächlich jemand in der Geschäftsführung der Toho dieses Projekt durchgewunken hat. „Hausu“ ist eine „Fahrt durch die psychedelische Geisterbahn der 70er Jahre“ (Hard Sensations). Bei der man sich die Frage stellt „In wieweit das extravagante und unter Umständen in der Tat bewusstseinserweiternde Etwas, das Hausu darstellt, auf ästhetische Reflektion zurückzuführen ist und nicht etwa auf exzessiven Drogenkonsum aller Beteiligten, kann heute nicht mehr geklärt werden. Interessiert natürlich auch gar nicht. Denn die ungebändigte Lust am Experiment, das Vertrauen in die Möglichkeiten des Mediums Film und der anarchische Wille zur Zerstörung aller denkbaren Konventionen und Zuschauererwartungen machen Obayashis Erstling in jedem Fall zu einem sinnlichen und intellektuellen Erlebnis, das seinesgleichen sucht.“ (critic.de). Oder wie es die New York Times kurz aber prägnant formulierte:
„Delirant, geistesgestört, ausgeflippt oder einfach nur gone, baby, gone“

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