Am Sonntag, den 10. August um 20:00 Uhr zeigen wir im Cinema Ostertor wieder einen Klassiker. THE WICKER MAN gilt als einer der besten und einflussreichsten britischen Horrorfilme. Seine Spuren findet man noch heute in zahlreichen Folk-Horror-Filmen, wie beispielsweise „Midsommar“. Die Band Iron Maiden widmete ihm den gleichnamigen Song auf ihrem Comeback-Albums „Brave New World“.
Hauptdarsteller Christopher Lee war so begeistert von dem Film, dass er daran ohne Bezahlung mitwirkte, als die Produktionsfirma in finanzielle Schwierigkeiten geriet und das Projekt auf der Kippe stand.
Der tiefreligiöse Polizist Neil Howie ermittelt auf der abgelegenen schottischen Insel Summerisle, wo ein zwölfjähriges Mädchen verschwunden sein soll. Auf Summerisle angekommen trifft er auf eine verschlossene, seltsame Glaubensgemeinschaft, die einem urtümlichen keltischen Pantheismus und der freien Liebe huldigt. Seine Ermittlungen führen allesamt ins Nichts, denn die Bewohner der Insel begegnen ihm mit Schweigen und leugnen sogar, jemals von dem Mädchen gehört zu haben. Langsam kommt Howie der Verdacht, dass hier eine rituelle Opferung vorbereitet wird.
Das Filmmagazin Cinefantastique bezeichnete THE WICKER MAN als „The Citizen Kane of horror movies“ und 2004 nannte es das Total Film Magazin den sechst-größten britischen Film aller Zeiten.
Wir zeigen den sogenannten „Final Cut“, der den Film in seiner damals angedachten Form enthält, bevor er von der EMI, welche die Produktionsfirma British Lion Films, in gekürzter und in den Szenen umgestellter Form in die Kinos gebracht wurde.
Das Grauen entwickelt sich hier im gleißenden Sonnenlicht – oder aus der verführerischen Sexualität der Dorfschönheiten. (…) Robin Hardy, der sonst nur den Psychotthriller THE FANTASIST (1986) gedreht hat, drehte mit THE WICKER MAN zugleich einen der schrulligsten Genrefilme der 1970er wie auch eine der authentischsten Darstellungen heidnischer Rituale, die man im europäischen Kino finden wird. – Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Ikonen:Magazin
„The Wicker Man“ ist ein zeitloses Meisterwerk des Horrorgenres, nicht wegen seiner Effekte, sondern wegen seiner zeitlos aktuellen Problematik. Regisseur Robin Hardy und Drehbuchautor Anthony Shaffer erzählen von einem der zentralen Konflikte unserer Zeit, vom Glaubensverlust und vom Glaubenskrieg, vor der spektakulär in Szene gesetzten schottischen Küste. – film-rezensionen.de
Die Assoziation, die sich am ehesten einstellt, ist die einer klugen Vermählung von Kafkas hintersinnig-ernüchtertem Witz und dem absurden, die steife Art der Briten aufs Korn nehmendem Humor Monty Pythons. Tatsächlich funktioniert THE WICKER MAN wie ein mit versteckter Kamera aufgezeichneter Streich, der einem religiösen Biedermann gespielt wird: Das größte Vergnügen für den Zuschauer besteht darin, die Differenz der zwischen angewidert und fassungslos pendelnden Gesichtszüge Howies und der auf dessen Entsetzen ihrerseits verständnislos reagierenden Inselbewohner zu beobachten. – Oliver Nöding, Remember It For Later
Wir zeigen den Film im Original mit deutschen Untertiteln und wie üblich mit einer Einführung.