Bei unserer letzten Vorstellung haben wir für November einen „Kracher“ versprochen. Und jetzt endlich können wir auch bestätigen, dass unser Wunschfilm, den wir schon sehr, sehr lange im Auge hatten, tatsächlich funktioniert hat. Wir zeigen am Sonntag, den 09. November um 20:00 Uhr wie gewohnt im Cinema Ostertor den belgisch-französisch-luxemburgisch-italienischen Film REFLECTION IN A DEAD DIAMOND, der im Februar seine Premiere auf der Berlinale feierte.
Vom Regie-Duo Hélène Cattet & Bruno Forzani haben wir in unserer Reihe bereits vor fast genau 10 Jahren deren zweites Werk, die Giallo-Hommage „Der Tod weint rote Tränen“ gezeigt. Seitdem hat sich das Duo für seine Filme noch vom Italo-Western/ Poliziottesco inspirieren lassen und nun steht das in den 60er Jahren so beliebte Genre des Eurospy auf der cineastischen Speisekarte. Mit dabei: Der legendäre Fabio Testi – einer der größten Stars des italienischen Genre-Kinos. Fabio Testi kennt man aus Gangsterfilmen wie Lucio Fulcis berüchtigtem „Syndikat des Grauens“. Italo-Western wie „Verdammt zu Leben – Verdammt zu sterben“. Poliziottesco wie „Der Gorilla“ oder Gialli wie „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“.
Der frühere Spion John verbringt seinen Lebensabend in einem Luxushotel an der Côte d’Azur. Eines Tages verschwindet seine Zimmernachbarin spurlos, für die er eine Faszination hegte. Daraufhin kommen dem 70-jährigen, weltgewandten Mann Bösewichte und Schönheiten aus seinem früheren Leben in Europa in den 1960er-Jahren in den Sinn. Seine Erinnerungen gehen nahtlos in Wahnsinn und Kinoträume über. John befürchtet, dass seine alten Widersacher zurückgekehrt sind, um seinen idyllischen Lebensabend zu zerstören.
Cattet und Farzani präsentieren sich hier als raffinierte Geschichtenerzähler. Zugleich wirkt der Film wie der finstere Zwilling der Agentenfilme, die er zitiert. Deren Exotismus, Rassismus und Gewaltlust gegenüber Frauen werden unverblümt sichtbar gemacht und grotesk übersteigert. (…) »Reflection in a Dead Diamond« ist somit vor allem der Film, der die Kritiker abstraft, die in Cattet und Farzani bisher nichts anderes als reine Formalisten sahen. Er beweist: Die beiden wissen, wie man Geschichten erzählt und haben durchaus etwas zu sagen. – epd-film
Eine reine Freude ist das, eine pure Konzentration der Bilder, eine Feier der Ästhetik dieses vergangenen Kino-Zeitalters. – Arteshock
Am nächsten kommt man ihm, nicht nur seinem Inhalt, sondern auch seinem Gestus, vielleicht, wenn man einfach nur alle seine visuellen Attraktionen aufzählt. Ein Diamant, der direkt neben einer Brustwarze aufblitzt. Augen, die am Meer im Sand stranden oder sich selbst zu den toten Diamanten gesellen. Abbrechende Fingernägel, gleich mehrmals. Ein Paillettenkleid, das zum Spiegelkabinett wird. Bilder, in denen man baden möchte – vielleicht färben sie ja ab und hinterher glitzert man. – critic.de
Mit „Reflection In A Dead Diamond“ verwandeln Hélène Cattet und Bruno Forzani eine an 60er-Jahre-Agentenfilme angelehnte Geschichte über einen alternden Spion in einen wild glitzernden Bildersturm, der niemals einfach nur bloßes Zitatkino sein möchte. – filmstarts.de
Reflet dans un diamant mort wird zu einer Hommage und einer Liebeserklärung an die Kultur, in der so viele Helden von heute ihre Wurzeln haben, ob Geheimagenten, Superhelden oder Abenteurer wie Indiana Jones, nur dass sie damals noch als Schund galten, anstatt Multiplex-Kinosäle zu füllen. – kino-zeit.de
Wir zeigen den Film im Original mit deutschen Untertiteln und wie üblich mit einer Einführung.