Weird Xperience im September: “Schamlos”

Die Sommerpause ist vorbei und damit rückt die Anfangszeit für „Weird Xperience“ wieder auf 22:30 Uhr vor. Da wir diesmal ziemlich wenig bis gar keine Werbeunterstützung haben, sagt es bitte weiter: Am 28. September um 22:30 Uhr zeigen wir im Kommunalkino Bremen, dem „City 46“ den Austro-Exploitation-Klassiker „Schamlos“ von 1968. Über ein zahlreiches Erscheinen würden wir uns natürlich wieder sehr freuen. Am Freitag gibt es  – wie gewohnt – eine Einführung in den Film.

Der blutjunge Udo Kier spielt in seiner ersten Filmrolle den 20-jährigen Alexander Pohlmann, der mit seinen Jungs die Nachtleben einer Großstadt kontrolliert. Schutzgelderpressung, Prostitution und Auftragsmorde gehören zu den Hauptgeschäftsfeldern der jungen Bande. Eines Tages fällt Pohlmann die junge Arabella (Marina Paal) auf, die als Stripperin arbeitet. Obwohl sie sich in Alexander verliebt, verkauft sie an den Gangsterboss Kowalski (Rolf Eden). Wenig später wird Arabella tot aufgefunden und Alexander gerät immer tiefer in die Welt von Intrigen, Mord und Rache.

Exploitation made in Austria! Mit nur zwei Filmen schuf der Österreicher Eddy Saller, der „Virtuose des deutschsprachigen Schundfilms“ (Der Standard),  in den späten 60ern ein ganz eigenes Genre. Er gab dem jungen, unerfahrenen Udo Kier gleich eine Hauptrolle, ließ den legendären Club-Besitzer und Playboy Rolf Eden als skrupellosen Gangster auf die Menschheit los und ließ den berühmt-berüchtigte Wiener Aktionskünstlers Otto Mühl in seinem Film auftreten. „Eine skurrile Exkursion in die fremde, seltsame Welt des österreichischen Russ Meyer.“ (AZ, 1991)

Schamlos steht im Übergang vom Aufklärungsfilm der Nachkriegsjahre zum Sexfilm, zwischen den Teen-Crime-Movies der 1950er/1960er- Jahre und der Erotikwelle der 1970er- Jahre, die sukzessive über die Kinoleinwände hereinbrach. Sallers eigenwillige, in Schwarzweiß gedrehte, filmische Kolportage besetzt also einen Raum dazwischen, der rückblickend hier zu Lande Seltenheitswert genießt.

Dietmar Schwärzler ,“Der Standard

Schamlos deckt die ganze Bandbreite der in den Sechzigern als provokant empfundenen Themen ab – halbstarke und kriminelle Jugendliche, sexuell offenherzige Studentinnen, Drogenmißbrauch, homosexuelle Schauspieler und zwielichtige Etablissements in denen freizügige Mädels zu Beatmusik tanzen. Aus diesen Zutaten mixt Saller einen sehr unterhaltsamen, sich im Grunde nie zu ernst nehmenden Zeitgeistfilm.

Gerd Naumann, „Schnitt

Den jungen Mann ohne Zukunft spielt ein damals noch unbekannter Udo Kier, der mit seiner Mischung aus Mick-Jagger-hafter Attraktivität und Kinskischer Intensität die eigentliche Sensation des Films ist.

Hans Langsteiner, „Evolver.at

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Filme abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.