Weird Xperience im Februar: MEDUSA (Brasilien 2021/OmU)

Wir sind gedanklich noch ganz bei unserer schönen Veranstaltung am letzten Sonntag. Trotzdem möchten wir Euch unseren nächsten Weird-Xperience-Film nicht vorenthalten. Ursprünglich schon für Dezember geplant, kommen wir nun endlich dazu Euch nach den Klassikern der beiden vergangenen Monate wieder ein Stück modernes Kino zu präsentieren. Diesmal aus Brasilien.

Am 12. Februar um 19:00 Uhr zeigen wir im Cinema Ostertor den Film MEDUSA von Anita Rocha da Silveira, die sich bereits als lautstarke und feministische Stimme des zeitgenössischen brasilianischen Kinos etabliert hat. In ihrem neusten Film vermischt sie Gesellschaftskritik, Groteske und Genre zu einer neongetränkten und mit verspielter Kamera eingefangenen Neuinterpretation des Medusa-Mythos.

Brasilien, in nicht näher definierter Zukunft: Das Land wird von der Kirche regiert. Nachts ziehen Mariana und ihre gewaltbereiten Mitstreiterinnen maskiert durch die Stadt. Sie sind auf der Jagd nach Frauen, die gegen Sitte und Moral verstoßen. Ihre Ideologie fußt auf einer urban legend, wonach der Sünderin Melissa von einem Engel das Gesicht angezündet wurde. Das reinigende Feuer hat sie zur Heiligen avancieren lassen, die immer noch irgendwo, mit deformiertem Gesicht, ihr Dasein fristet.

Anita Rocha da Silveira wurde für ihre satirische Horrorfilm-Groteske vom Aufstieg radikaler Evangelikalen und der Gewalt von Frauen gegen Frauen in ihrem Heimatland Brasilien inspiriert.

Die 1985 in Rio de Janeiro geborene Filmemacherin konnte schon mit ihrem Langfilm-Debüt, dem Coming-of-Age Thriller „Please Kill Me“, bereits einige Preise gewonnen. Mit „Medusa“ räumte sie richtig ab, u.a. beim renommierten Genre-Festival in Stiges.

Auch die Kritiken zum Film sprechen für sich:

„Einer der besten Filme des Jahres 2022.“ – Sebastian Seidler, Filmdienst

„Minuziös komponierter Bilderrausch.“ – Maxi Braun, epd Film

„MEDUSA ist auch eine emanzipative Coming-of-Age-Geschichte, getaucht in neonfarbenes Rot und Grün und eingehüllt von einer tiefen Dunkelheit. Sie spielt in Brasilien in einer nicht näher definierten Zeit. Eine parallele Welt aus Zeichen und Symbolen evoziert eine geheimnisvolle, kunstvoll gestaltete Aura, in die sich zunehmend Albträume und Halluzinationen mischen. Dabei trifft nicht zuletzt eine krisenhafte Gesellschaft auf die Kraft der alten Mythen.“ – Wolfgang Nierlin, Filmgazette

„Medusa ist so oder so unkonventionelles Kino, das einem nicht alle Tage begegnet. Wie ein fiebriger Traum dringt es durch das Unbewusste zum Rationalen durch. Es weiß gleichermaßen mit Verbalem und Nonverbalem, Tanz, Masken, Leibern, verengten Vignetten, nahen Gesichtern und surrealen Raumerkundungen zu spielen, gerahmt von expressiven Licht- und Schattenwürfen.“ – Janick Nolting, Artechock

„Eine ziemlich böse Horror-Show über das gegenwärtige Brasilien“ – Thomas Friedrich, Ultimo

„Den antiken Mythos der „Medusa“ verlegt Anita Rocha da Silvera in ihre brasilianische Heimat – und verknüpft ihn mit Motiven aus Giallo, Horrorkino und Satira. Das Ergebnis ist ein oft manischer, bunter, brutaler Film über religiösen Wahn, Schönheitsideale und Fanatismus.“ – Michael Meyns, programmkino.de

 

Wir freuen uns schon sehr darauf, den Film jetzt endlich auf der großen Leinwand zeigen zu können, und auf eine echte Weird Xperience!

Gezeigt wird MEDUSA in der portugiesischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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