Weird Xperience im Januar: MANDY (Originalfassung)

Innerhalb des von uns beackerten Feldes des verstörenden Films zwischen Bahnhofskino und Arthouse-Underground gibt es kaum größere Extreme als unseren Dezember- und unserem Januar-Film. Zeigten wir im Dezember einen märchenhaft-surrealen Schwarz-Weiß-Film aus Estland, so hauen wir Euch (tatsächlich auch auf vielfachem Wunsch) am 20. Januar um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor ein „ fiebrig-alptraumhaften, durchgestylten Höllentrip mit Heavy-Metal-Symbolik, dämonischen Motorradmutanten und surrenden Kettensägen“ um die Ohren, der in den intensivsten Farben leuchtet: „Mandy“ von Panos Cosmatos mit einer bereits legendären Performance von Nicolas Cage.

Shadow Mountains, 1983: Der friedliebende Einzelgänger Red Miller (Nicolas Cage) kocht vor Wut und Trauer. Hilflos musste er mitansehen, wie seine große Liebe Mandy verbrannt wurde. Jeremiah Sand, der charismatische Führer der religiösen Sekte „Children of the New Dawn“, hatte sie sich geschnappt und eiskalt in Flammen gesteckt – nur weil Mandy ihm nicht gefügig war. Red hat nun nichts mehr zu verlieren. Mit einer eigenhändig geschmiedeten Kriegsaxt in der Hand und einer Teufelsdroge in den Adern, die ihm übermenschliche Kräfte verleiht, macht er sich auf den Weg in einen blutigen Albtraum. Von wahnsinnigem Rachedurst getrieben, wird Red nicht eher ruhen, bis er Jeremiah und seine Jünger zur Strecke gebracht hat.

Regisseur Panos Cosmatos ist der Sohn des griechisch-italienischen Regisseurs George P. Cosmatos (u.a. „Rambo 2“ und „Die City-Cobra“) und der schwedischen Bildhauerin Birgitta Ljungberg-Cosmatos. Und diese Mischung sieht man seinen Filmen durchaus an, welche immer wieder für ihre visuelle Experimentierfreude gelobt werden. Panos Cosmatos selber sagt über sein polarisierendes Erstlingswerk „Beyond the Black Rainbow“ und den nach den Premieren von Sundance und Cannes umjubelten Nachfolger „Mandy“: „Wenn „Beyond the Black Rainbow“ ein Pink-Floyd-Album war, dann wird „Mandy“ eher ein Slayer-Album.“ Apropos Musik: Der grandiose Soundtrack zu „Mandy“ ist die letzte Arbeit des fabelhaften Jóhann Jóhannsson (neben seinen eigenen, wegweisenden Kompositionen, die zuletzt bei der renommierten Deutschen Grammophon erschienen, steuerte er die Soundtracks zu Denis Villeneuves „Sicario“ und „Arrival“ oder Darren Aronofskys „mother!“ bei) der im Februar 2018 an einer Überdosis Kokain verstarb.

Der Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfest 2018 ist für die große Leinwand gemacht und freuen uns selber schon lange drauf, ihn in würdiger Form zu präsentieren. Jetzt ist es endlich soweit! Und selbstverständlich wird „Mandy“ bei uns in der Originalfassung laufen.

„Eine unvergleichliche audiovisuelle Tour-de-Force.“ (Filmstarts)

„Mandy existiert in seiner eigenen und über den Dingen stehenden Horror-Dimension“ (Daily Telegraph)

„Eine Synapsen-schmelzende Orgie von kosmischen Proportionen, die unglaublich Spaß macht.“ (Sight and Sound)

„Nicholas Cage gives the performance of a lifetime.“ (The Playlist)

„Insanely violent and ethereally beautiful.“ (The Village Voice)

Vorschau: Normalerweise verraten wir unser Programm ja nicht schon zwei Monate im voraus, aber hier machen wir mal eine Ausnahme: Am Sonntag, den 10. Februar gibt es bei Weird Xperience einmal keinen Spielfilm, sondern eine Lesung. Der großartige Filmgelehrte Christian Keßler, der mit seinen Beiträgen in der legendären „Splatting Image“ eine ganze Generation von Filmbegeisterten prägte und inspirierte, wird sein neues Buch „Endstation Gänsehaut – Eine persönliche Reise durch das Horrorkino“ vorstellen. Und wer Christian schon mal live erlebt hat, der weiß, dass das keine trockene Lesung, sondern eine sehr vergnügliche Performance mit vielen Filmausschnitten, Anekdoten und allerlei Kuriosem wird. Also, schon mal vormerken und dick im Kalender anstreichen!

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