Weird Xperience im Mai: Shin’ya Tsukamotos TETSUO – THE IRON MAN

Am Donnerstag, den 29. Mai um 20:30 Uhr zeigen wir:

 

TETSUO: THE IRON MAN (1989)

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Ein Metallfetischist implantiert sich selbst Industriemetall unter die Haut. Das Experiment geht leider schief und in der Wunde sammeln sich Maden, er schreit vor Schmerzen und läuft davon.

Ein anderer Mann wird von Alpträumen geplagt, in denen sich Menschen in Metallwesen verwandeln. Eines morgens schneidet er sich beim Rasieren und entdeckt Glänzendes unter seiner Haut. Auf dem Weg zu seiner Arbeit wird er von einer Frau angegriffen, deren Arme aus Industrieabfall bestehen. Innerhalb von Stunden verwandelt sich der Büroangestellte immer mehr zu einem Metallwesen und es kommt zu einem Show-Down mit dem Fetischisten.

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Der Film wechselt zwischen Real-, Wunsch- und Traumsequenzen, wobei die Unterscheidung nicht immer eindeutig ist. Er spielt mit unterdrückten Ängsten, versteckten Sehnsüchten und realen Zwängen.

Auf 16mm in schwarz/weiß gedreht kommt er fast ohne Dialoge aus, es läuft Industrial-Music von Chu Ishikawa, inspieriert von den Einstürzenden Neubauten und DAF. Ungewöhnlich für die Zeit ist die ständig sich bewegende Kamera.

Thematische Inspirationsquelle waren Cronenberg-Filme wie „Videodrome“ (Long live the new flesh, 1983) und „Die Fliege“ (1986). Doch die Ent-1980er waren wohl die interessanteste Zeit der künstlerischen Körperhorrorfilme, neben Cronenbergs Arbeiten wären da Buttgereits „Nekromantik“ (1987), Nekromantik 2 (1991) und Clive Barkers „Hellraiser“ (1987) zu nennen. Unter diesen ist Shin’ya Tsukamotos Film der wohl radikalste. 1992 und 2010 folgten zwei Fortsetzungen.

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Er gewann als bester Film den FantaFestival in Rom 1989 und den Audience Award beim Fantastic Film Festival in Schweden.

Als Vorfilm zeigen wir den früher entstandenen Futsu saizu no kaijin (The Phantom of regular size) der als Vorübung für Tetsuo verstanden werden könnte.

TETSUO – THE IRON MAN, Japan 1989, 67 Min, OmU

Regie: Shin’ya Tsukamoto, Darsteller: Tomorowo Taguchi, Kei Fujiwara, Nobu Kanaoka, Renji Ishibashi, Naomasa Musaka, Musik: Chu Ishikawa

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