Weird Xperience im September: TOBE HOOPER’S EATEN ALIVE! (1976)

Manchmal fällt es uns gar nicht so leicht, die passenden Filme für unsere Weird Xperience-Reihe auszusuchen. Das hat was mit Verfügbarkeit und Verleihrechten zu tun. Und manchmal hat einer von uns ein ungutes Gefühl, oder wir sind beide nicht so wirklich überzeugt. Für unseren September-Film hatten wir mehrere Titel zur Auswahl, aber so richtig gepackt hat uns keiner – da kam Stefan plötzlich mit Tobe Hoopers EATEN ALIVE! (aka Blutrausch, Death Trap, Horror Hotel und Starlight Slaugher) um die Ecke von dem wir überraschenderweise sogar einen DCP bekommen konnten.

Da traf es sich gut, dass Marco den Film vor wenigen Wochen gerade gesehen hatte und sich schon „wäre perfekt für Weird Xperience irgendwann“ im Gedanken notiert hatte. Und so hatten wir dann doch ganz plötzlich den perfekten Film für unsere Reihe am Start und freuen uns sehr darauf, diesen gemeinsam mit Euch am 13. September um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor auf der großen Leinwand erleben zu können.

Tief im Sumpf von Louisiana betreibt Judd, ein der mittlerweile wahnsinnig gewordener Weltkriegsveteran, das heruntergekommene Starlight Hotel, das

Durchreisenden oder Liebespaaren eine spontane Übernachtungsmöglichkeit bietet. Direkt im Sumpf dahinter hält er ein dank guter Fütterung auf stattliche Größe herangereiftes Krokodil. Doch als Judd eine junge Prostituierte tötet, muss er sich plötzlich mit dem Vater und der Schwester seines unglücklichen Opfers herumschlagen, die auf der Suche nach ihr sind. Zudem bezieht ein gar merkwürdige Familie ein Zimmer in seiner Pension des Todes.

Angelehnt an einen realen Fall aus den 30er Jahren schrieb u.a. Hoopers Autor von „The Texas Chainsaw Massacre“, Kim Henkel, am Drehbuch mit. Aus seinem Meisterwerk nahm Hooper auch gleich noch Marilyn Burns in einer sehr
eindrucksvollen Rolle mit hinüber. Die Hauptrolle spielt der legendäre Film-Noir-Heavy Neville Brand. Ferner dabei: Der große Mel Ferrer, Western-Star Stuart Whitman, Carolyn „Morticia Addams“ Jones und William „The Phantom of the Paradise“ Finley. Und nicht zu vergessen: Ein blutjunger Robert Englund ganz am Anfang seiner Karriere, die ihn zu einer DER Horror-Ikonen der 80er und 90er machte. Tobe Hooper inszenierte „Eaten Alive“ direkt nach „The Texas Chainsaw Massacre“.

Mit bewusste Künstlichkeit verwendet Hooper fast ausschließlich nebel-geflutetete und in tiefes rot getauchte Studiokulissen. Neville Brands over-the-top Performance ist teilweise echt beängstigend. Dieses extrem weirde Ehepaar bestehend aus the real Scream-Queen Marilyn Burns (klasse!) und William Finley, lassen das ganze noch mehr ins Surreale kippen lassen. Und wenn deren Tochter, unter dem Starlight in einer tödlichen Falle gefangen ist, steigert das tatsächlich den Puls. Der Film ist komplett wahnsinnig, voll auf die Zwölf und von einer albtraumhaften Qualität. Dazu versehen mit einem experimentelle Klanggewitter für das Hooper persönlich verantwortlich war. Da macht einem nicht einmal das Styropor-Krokodil etwas aus. Das passt hier einfach perfekt.

„Hooper’s film, despite its apparent focus on zoology, is really an experiment in baroque Texpressionism, dominated by concerns of an anthropological, ethnographic nature.“ (FilmLand Empire)

„Eine Atmosphäre von Terror und schwarzem Humor, die man selten in dieser Intensität findet.“ (:ikonen:, Marcus Stiglegger)

Wir zeigen die ungeschnittene Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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