Weird Xperience Open-Air: „Plan 9 From Outer Space“/“Mutant – Das Grauen im All“-Double-Feature am 10. Juni

Hoffen wir mal, dass am Sonntag, den 10. Juni, die Sonne ebenso freundlich scheint wie heute. Denn dann geht es wieder raus an die frische Luft. Unsere Freunde von der Schlachthof-Kneipe haben uns wieder zu ihrem Open-Air-Kino eingeladen und an zwei Abenden (Sonntag, den 10. und Freitag, den 29.Juni) werden wir Euch wieder „weirde“ Double-Features kredenzen.

Am 10. Juni steht die Veranstaltung unter dem Motto „Sternennacht“. Los geht es um 20:00 Uhr. Dann zeigen wir ein Meisterwerk von 1959, welches es 20 Jahre nach seiner Uraufführung ganz nach oben in der Hitparade der „Golden Turkeys“ schaffte – und fortan (zu Unrecht!!!!) als „schlechtester Film aller Zeiten“ galt. Wer „Plan 9 From Outer Space“ als eben solchen Film bezeichnet, der geht auch zum Lachen in den Magazin-Keller.

Ja, gut. „Plan 9“ mag nun nicht wirklich höchsten Ansprüchen genügen. Die Kulissen wackeln und drohen auseinanderzufallen, die schauspielerischen Leistungen schwanken zwischen ausgesprochen „überschwänglich“ bis hin zu „eher fragwürdig“, Und vielleicht war es nicht die beste Idee, den bereits vor den Dreharbeiten verstorben Star durch einen Chiropraktiker zu ersetzen, der sich die ganze Zeit seinen Umhang vors Gesicht hält.

Ja, ja… „Plan 9 From Outer Space“ hat viele Fehler – aber auch vieles, was ihn so unheimlich liebenswürdig macht. Das fängt schon mit der kruden Geschichte an. Außerirdische wollen die Erde erobern. Plan 1 bis 8 sind bereits fehlgeschlagen. Nun soll es Plan 9 richten. Dieser sieht vor, dass sich die Toten aus den Gräbern erheben und die Hauptstädte der Welt unterwerfen. Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter Ed Wood wurde später, analog zu seinem opus magnum, als „schlechtester Regisseur aller Zeiten“ ausgezeichnet. Aber wer einmal seine ebenso billigen, wie enthusiastischen Filmchen gesehen hat, in denen er einfach darauf pfiff, dass er gar nicht die finanziellen Möglichkeiten hatte, seine Visionen in die Tat umzusetzen, der wird mit einem Lächeln im Gesicht sagen: „Ich möchte einmal das Selbstbewusstsein und die unendliche Euphorie eines Ed Wood besitzen“.

Bei der Sause machen mit: Der Catcher Tor Johnson, die TV-Ansagerin mit der Wespentaille und dem Untoten-Look Maila Nurmi alias Vampira, der populäre TV-Wahrsager Criswell und – Bela „Dracula“ Lugosi in seiner letzten Rolle. Ein Kultfilm, wie es keinen zweiten gibt und dem Tim Burton 1992 mit seinem wundervollen Bio-Pic „Ed Wood“ ein Denkmal gesetzt hat.

 

Weiter geht es um 21:45 Uhr mit „Mutant – Das Grauen im All“.

Mike Colby (Jesse Vint) bekommt von der Föderation den Auftrag, zu einer Forschungsstation auf dem Planeten Xarbia zu reisen, wo ein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Das Subjekt 20 hat alle Forschungstiere auf der Station getötet und sich dann in einer Art Kokon eingesponnen. Während Colby noch mit den Wissenschaftlern berät, wie weiter vorgegangen werden soll, schlüpft das Subjekt 20 aus seinem Kokon und fordert ein erstes menschliches Opfer…

Als aus einer anderen Produktion am Wochenende noch einige Kulissen ungenutzt herumstanden, schickte der legendäre B-Film-Produzent Roger Corman den Cutter Allan Holzman los, um darin einfach mal einige Szenen zu drehen. Das Drehbuch, in die diese Szenen passen sollten, wurde dann später geschrieben.

Warum auch nicht? „Mutant“ bringt alles mit, um Vorurteile gegenüber Low-Budget-Horror zu bestätigen. Es gibt viele vollkommen unnötige Nacktszenen mit den attraktiven Schauspielerinnen. Weshalb soll man sich auch nicht gerade gegenseitig unter der Dusche einseifen, wenn man darüber diskutiert, wie das Monster zur Strecke gebracht werden soll? Da wird der Kopf eben in den Brutkasten der mutierten Lebensform gehalten, sich mit offenen Armen und seligem Lächeln der Kreatur, die gerade die Hälfte der Filmbesetzung gekillt hat, entgegengegangen („Es braucht doch nur Liebe“) und generell mit Dingen herum gefummelt, die jeden vernünftig denkenden Menschen dazu bringen würden, die eigenen Beine in die Hand zu nehmen – und nicht irgendwelche fremden Leichenteile.

 

„Mutant“ ist ein sehr preisgünstiges „Alien“-Rip-Off und täuscht auch nicht eine Sekunde lang vor, mehr sein wollen. Das im Grunde dünne Süppchen wird mit viel Blut, Schleim und Sex angedickt und ergibt so ein ausgesprochen schmackhaftes Fast-Food-Gericht für Zwischendurch, das man ohne Reue verdrücken kann.

 

 

 

Wir zeigen „Plan 9 From Outer Space“ in der englischen Originalfassung.


„Mutant – Das Grauen im All“ läuft in der deutschen Kinofassung.

 

Am 29. Juni laden wir dann zu einer „Langen Nacht des Bösen“.

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