Weird Xperience auf dem Filmfest Bremen: „Invention“

Nach dem wilden „When Evil Lurks“ sind wir im März noch zweimal mit einem weitaus ruhigeren Film im Kino.

Weird Xperience ist bereits zum zweiten Mal Teil des Filmfest Bremen. Wie im letzten Jahr präsentieren wir hier einen der Wettbewerbsfilme. Diesmal aus der Kategorie „Innovation/Experimental“. Und das passt auch sehr gut, denn wir waren Beide in der entsprechenden Sichtungsgruppe und haben den Film quasi mit ausgesucht.

Am Freitag, den 21.3. um 21:00 Uhr sind wir erstmal im Atlantis zu Gast. Und am Sonntag, den 23.3. schließen wie das Filmfest um 20:30 Uhr in unserer Heimat, dem Cinema Ostertor ab.

Der US-amerikanische Independent-Film INVENTION erzählt die semi-autobiographische Geschichte der Regisseurin Courtney Stephens, die hier gemeinsam mit der Schauspielerin Callie Hernandez (die auch am Drehbuch mitschrieb) den Tod ebenso abwesender, wie prägender Väter verarbeitet. Dabei greifen sie auf reale Videos von Hernandez‘ Vater zurück, der tatsächlich so etwas wie ein verrückter Erfinder war.

Im Film erbt die Schauspielerin Callie Hernandez von ihrem Vater nichts, außer einem Patent für ein seltsames Gerät, welches Krankheiten bekämpfen soll. Callie hört sich im Freundeskreis ihres Vaters um, was es damit auf sich hat. Dabei erfährt sie nicht nur einiges über ihren Vater, sondern befindet sich plötzlich auch mitten in einer merkwürdige Verschwörungstheorie.

Dadurch, dass der Film immer wieder Realität und Fiktion mischt, wird auch der Zuschauer immer tiefer in die Verschwörungstheorien hineingezogen. Alle verwischt. Was ist Realität, was nur Film? Festgehalten wir die in tollen Bildern. Auch Schnitt, die Verwendung unterschiedlichen Filmmaterials und die Tonlandschaft erzeugen einen ganz spezifischen, uniquen Sound. INVENTION funktioniert gleichzeitig auf mehreren Bedeutungsebenen. Die Verarbeitung von Trauer, auch darüber einen Menschen zu spät und nur durch Erzählungen kennenzulernen. Unterschiedliche Lebensentwürfe. Und durch die großartigen Schauspieler*innen, sowie die Geschichte um die Erfindungen und Verschwörungstheorien ist der Film eben auch unterhaltsam und eben ein wenig „weird“.

Vor INNOVATION zeigen wir noch den italienischen 15-minütigen experimentellen Animationsfilm THE EGGREGORES‘ THEORY von Andrea Gatopoulos. In sehr starken und unheimlichen, kaputten KI-Bildern, wird die Geschichte über eine tödliche Krankheit, die durch Wörter übertragen wird und in eine diktatorische Zukunft, in denen die Menschen in Wesen ohne Persönlichkeit und Liebe transformiert werden.

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Weird Xperience im März: „When Evil Lurks“(Argentinien 2023, OmU)

Unser Film für Sonntag, den 09. März um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor ist nichts für Zartbesaitete. Im Gegenteil werden hier starke Nerven verlangt, denn der Besessenheits-Schocker, der in Deutschland bereits bei den legendären Fantasy Filmfest Nights gezeigt wurde, macht keinerlei Gefangene. Dort wurde WHEN EVIL LURKS bereits im Vorfeld als nächstes großes Ding kräftig gehypt. Ein Hype, den die durchweg positiven Kritiken durchaus rechtfertigen.

Tief in der argentinischen Provinz entdecken Pedro und sein Bruder einen Besessenen. Lebendig verrottend schlummert in ihm das unsagbar Böse und wartet auf seine Auferstehung. Wenn es ausbricht, kennt es kein Erbarmen. Angst und Panik breiten sich unter der einfachen Landbevölkerung aus. Wie kann Pedro das Böse bekämpfen und die ewige Verdammnis verhindern? Der argentinische Horrorfilm ist auch eine Parabel von der Unfähigkeit zu lernen und das Richtige zu tun. Einer der originellsten Horrorfilme der letzten Jahre und garantiert nichts für empfindliche Seelen.

Mit seinem vierten Langfilm „Terrified“ gelang Regisseur Demián Rugna 2017 der internationale Durchbruch. Der Horrorfilm um paranormale Ereignisse in einer Vorstadt von Buenos Aires lief auf zahlreichen Festivals und gewann mehrere nationale und internationale Preise. Sein nunmehr fünfter Spielfilm „When Evil Lurks“ wurde ebenfalls ein großer Erfolg und gewann als erster lateinamerikanischer Film den Preis als bester Film im Rahmen des Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya. Rotten Tomatoes listet den Titel als bestrezensierten Horrorfilm des Jahres 2023.

Hier eine Auswahl an Besprechungen zum Film:

„When Evil Lurks“ gehört zur Gruppe der inzwischen etwas rar gewordenen radikal negativen, kompromisslos grimmigen Horrorfilme. Der Bezug der Filmbilder zur Welt, der sich möglicherweise herstellt in der Wahrnehmung von Zuschauerin und Zuschauer, funktioniert nicht über Metaphorik (die Kettensäge beispielsweise sei eigentlich ein Phallussymbol und dergleichen mehr), sondern über eine Strukturähnlichkeit zwischen Film- und Weltbildern: Wo alles schrecklich ist, ist es gut, vom Schlimmsten zu wissen. Und Bilder des Schlimmsten bekommt man hier zuhauf „When Evil Lurks“ ist ein konsequenter und in seiner Konsequenz nicht zuletzt auch sehr schöner Film. – Benjamin Moldenhauer, taz

Einen originelleren neuen Horrorfilm hat es schon lange nicht mehr gegeben! „When Evil Lurks“ ist spannend, ultracreepy und wahnsinnig boshaft – und jeder, der sich auch nur ansatzweise für das Genre begeistert, muss ihn sehen. Am besten mit so wenig Vorwissen wie möglich. – Jochen Werner, Filmstarts.de

Wir befinden uns in einem dystopischen Zukunftsszenario, in dem die argentinische Gesellschaft sich von Religion und Kirche abgewendet hat. Das religiöse Vakuum hat den Platz freigemacht für dämonische Wesen, die sich zunächst parasitär einnisten, bevor sie sich ihren Weg nach draußen bahnen. When Evil Lurks verbindet gleich zwei klassische Horrortropen, die immer schon nah verwandt waren: den Besessenen und den Parasiten. – Gerrit ter Horst, critic.de

WHEN EVIL LURKS ist eine Horrorfilm, der andere Wege geht. Demián Rugna erzählt von einem Widerspruch in unserer Gesellschaft, von der Unfähigkeit zu lernen und das Richtige zu tun, auch wenn es mehr als offensichtlich ist. Es ist ein trauriger, tragischer Film. 8/10 – Rouven Linnarz, film-rezensionen.de

Auch in seinem neuen Film „When Evil Lurks“ beweist der argentinische Regisseur Demián Rugna ein Händchen für atmosphärisch überzeugenden Horror. Ganz nebenbei verpasst er mit seinem außergewöhnlichen Plot voller unerwarteter Wendungen dem Subgenre des Besessenenfilms eine Frischzellenkur. – Falk Straub, spielfilm.de

Wir zeigen den Film in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln und mit einer Einführung.

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Weird Xperience im Februar: „Nächte des Grauens“ (GB 1966, OmU)

Im Februar haben wir wieder einen Klassiker im Programm. Diesmal geht es knapp 60 Jahre zurück und nach England. Am 09. Februar zur gewohnten Zeit um 20:00 Uhr, zeigen wir im Cinema Ostertor einen Film von den legendären Hammer Studios. Diese hatten ab Ende der 50er das Genre des Horrorfilms kräftig aufmischten und stilbildende Filme über die klassischen Horrorgestalten Dracula, Frankenstein, die Mumie und den Werwolf produziert. Erstmals in Farbe und mit viel Blut & Erotik. 1966 nahmen sie sich auch zum ersten (und letzten) Mal den Zombies an. George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ war da nicht nur zwei Jahre, sondern auch Welten entfernt. Die Hammer Studios orientieren sich eher an den Klassikern aus den 30er Jahren, wie „White Zombie“ oder „I Walked with A Zombie“. Allerdings brachten sie die Zombies dafür aus der Karibik ins herbstliche Cornwall.

Cornwall, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Bevölkerung einer kleinen Bergarbeiterstadt werden von seltsamen Todesfälle erschüttert. Mit Hilfe seines ehemaligen Professors, dem Naturwissenschaftler James Forbes, Landarzt Doktor Peter Thompson findet auch bald eine Spur, die ihn zu einer scheinbar stillgelegten Mine führt. Dort werden wandelnde Tote gesehen…

„The Plague of the Zombies“ – wie der Film viel schöner im Original heißt – wartet nicht mit den großen Namen der Hammer Studios, wie Christopher Lee oder Peter Cushing, auf. Daher blieb er lange ein Geheimtipp. Mittlerweile hat er seinen ihm gebührenden Platz im (nicht nur) Zombiefilm-Kanon gefunden.

Immer wieder schön, diese wunderbare Grusel-Atmosphäre, die die Klassiker von Hammer Films auszeichnet. All den Frankenstein- und Dracula-Filmen zum Trotz: „Nächte des Grauens“ gehört mit seinen herrlich gestalteten Untoten zu den besten Hammer-Produktionen. – Volker Schönenberger, Die Nacht der lebenden Texte

Nach dem Muster des Okkultthrillers, den Hammer auch mit THE WITCHES gepflegt hatte, wird hier die Kombination aus englischem Gothic-Horror und exotischem Kult inszeniert. Gerade aus der erdigen Landschaft erwächst ein dichtes, unheimliches Potential. Und die apathischen, somnambulen Zombies erscheinen durchaus gruseliger als ihre prominenten Vorgänger, die klassischen Universal-Monster. – Prof. Dr. Markus Stiglegger, Ikonen

THE PLAGUE OF THE ZOMBIES erweist sich mit dem Abstand der Jahrzehnte als stilbildender und ikonischer Vertreter eines Genres, das gemeinhin als „Zombiefilm“ bezeichnet wird. Gillings Werk aber allein auf das Vorhandensein von Untoten zu reduzieren, würde diesem nicht gerecht werden. Das Drehbuch von John Elder greift zahlreiche Motive der klassischen Trivialliteratur und –filmgeschichte auf, Gilling wiederum gelingt es, diese Motive zu einem atmosphärisch-dichten Gesamtwerk zu bündeln. – Gerd Naumann, Splatting Image

Wir zeigen den Film in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln und selbstverständlich wieder mit einer Einführung.

 

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Weird Xperience im Januar: „The Complex Forms“ (Italien 2023, OmengU)

Am 12. Januar werden wir zur gewohnten Zeit um 20:00 Uhr den italienischen Film THE COMPLEX FORMS aus dem Jahre 2023 zeigen. Jener lief bislang erst zweimal in Deutschland (auf dem Hard:line-Festival in Regensburg und dem Broyhan Fantastic Festival in Hannover) und hat hierzulande auch noch keinen Verleih. Es ist daher recht wahrscheinlich, dass dies die einzige Möglichkeit sein wird, diesen tollen Film in Bremen zu sehen. Achtung: Da es wie gesagt keinen deutschen Verleih gibt, haben wir den Film direkt von der Produzentin und dem Filmemacher aus Italien bekommen, weshalb wir ihn auf Italienisch mit ENGLISCHEN Untertiteln zeigen werden.

Die Idee den Film zu einer Weird Xperience zu machen kam uns, als Stefan ihn auf dem Broyhan Fantastic sah und sehr begeistert war. Wir sprachen daraufhin den sympathischen Kurator des Festivals (den Filmemacher und Produzenten Linus di Paroli) an, und der gab uns den Kontakt zu den sehr freundlichen Menschen von Metronic Films in Italien. Und so konnten wir den Film dann auch nach Bremen bringen.

 

Ein Geheimbund wirbt mit einem verlockenden Angebot. Männer, die des Lebens überdrüssig sind, können ihren Körper verkaufen, damit dieser von einer mystischen Erscheinung in Besitz genommen wird. Was das bedeutet, erfahren die Freiwilligen nicht. Zunächst heißt es warten. In einer antiken Villa harren Christian und seine Zimmerkollegen aus und fragen sich, ob das mit der Besessenheit vielleicht nur Quatsch ist. Plötzlich: ein Donnerschlag so laut, als explodiere die Welt. Und dann kommen sie. Aus den Wäldern …

Das Hard:line-Festival schrieb dazu: „Was war das denn? Ein Leberhaken mit anschließendem Uppercut könnte kaum härter ausknocken als dieser Mindfuck. Alte Götter wie bei Lovecraft. Kafkaeske Kreaturen wie in DER NEBEL. In schwindelerregenden Kamerafahrten wird dem Zuschauer der Kopf verdreht. Architektur und Symmetrie verschwimmen zu einer kryptischen Geheimsprache. Eines ist klar: THE COMPLEX FORMS ist der abgefahrenste Schwarzweiß-Trip seit PI und DER LEUCHTTURM und einer der absoluten Geheimtipps unseres diesjährigen Festivals.“

Der italienische Filmemacher Fabio D’Orta schrieb bei seinem Langfilmdebüt nicht nur das Drehbuch und führte Regie, sondern übernahm auch Produktion, Casting und Editing. Und auch wenn Special Effects nicht das Hauptaugenmerk des Films sind, ist doch schwer zu übersehen, dass D’Orta Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat, z.B mit seinem Kurzfilm HOLLOW, in dem er an seiner düsteren, pessimistischen Bildsprache feilte.

Auch auf internationalen Festivals konnte THE COMPLEX FORMS überzeugen und gewann u.a. den Spezialpreis der Jury auf dem angesehen Fantasporto oder eine besondere Erwähnung auf dem Slamdance Film Festival.

Wir freuen uns enorm, diesen besonderen Film bei uns zeigen zu können. Und natürlich gibt es auch wieder eine Einführung!

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Weird Xperience im Dezember: „Tanz der Teufel 2“ (USA 1987, OmU)

Zum Jahresabschluss haben wir noch einmal einen echten Kultfilm im Angebot. Wieder begeben wir uns Jahr 1987. Damals kam die lang erwartete Fortsetzung eines berüchtigten und damals in Deutschland verbotenen Films in die Kinos. Die Rede ist von TANZ DER TEUFEL 2 mit dem schönen Untertitel JETZT WIRD NOCH MEHR GETANZT. Und das war in der tat auch Programm. Wir bringen den Film am zweiten Adventssonntag, den 08.12. um 20:00 Uhr zurück auf die große Leinwand! Dann läuft er bei uns im Cinema Ostertor, natürlich wie immer im Original und mit einer Einführung.

Ash (Bruce Campbell) und Linda (Denise Bixler) ziehen sich für ein paar schöne Tage in eine abgelegene Hütte im Wald zurück. Dort finden sie ein seltsam aussehendes Buch (Necronomicon ex mortis) und ein Tonbandgerät. Durch die abgespielten Formeln auf dem Tonband erwachen Dämonen zum Leben und nehmen von Linda Besitz. Nun ist Ashs Leben in Gefahr, denn seine besessene Liebste hat es von nun an auf ihn abgesehen. Ash schafft es aber, sie zu überwältigen und zu begraben. Doch damit ist der Spuk noch lange nicht vorbei. Die Dämonen des Waldes halten für den gebeutelten Helden noch etliche Überraschungen bereit… (Quelle: Filmstarts.de)

Der erste Teil war bereits legendär als der zweite ins Kino kam. Für diejenigen, die zu jung waren oder so alt sind, dass sie sich nicht mehr erinnern: „Tanz der Teufel“ war damals in allen möglichen Fassungen beschlagnahmt und verboten worden. Weshalb die einigen, x-mal kopierten Videokassetten der ersten Videothemenausgabe zu heiß begehrter Ware auf dem Schulhof geworden waren. Heute ist der Film rehabilitiert, ab 16 freigeben und lief schon ungeschnitten auf Tele5 im Fernsehen. TANZ DER TEUFEL 2 drehte den im Original bereits vorhanden Slapstick-Charakter noch einmal weit nach oben, ohne dabei die gruselige Atmosphäre und die Splattereffekte zu vernachlässigen. Alles aber mit einem Augenzwinkern und im Geiste der Three Stooges. Eine weitere Fortsetzung, eine Remake (plus Sequel) und eine TV-Serie sollten in den nächsten Jahrzehnten noch folgen. Und der Held Ash zu einer der ikonischen Gestalten des Horrorgenres werden.

„Tanz der Teufel II“ ist eine sehr unterhaltsame, fantasievolle und teils zum Schreien komische Fortsetzung zu Sam Raimis erstem Teil von 1981. Sowohl vor als auch hinter der Kamera zeigt sich die Ambition, das Talent und die schiere Spielfreude aller Beteiligten, was sich in jeder Einstellung wiederfindet und auch diesen Teil zu einer wahren Freude für den Zuschauer macht.– film-rezenionen.de

Zwischen all den Monstern und abgetrennten Gliedmaßen ist „Tanz der Teufel 2“ natürlich eine große Bruce Campbell-Show: Coole Sprüche, herrlich absurde Stunts (Stichwort Kampf mit der Hand) und das nötige Lead-Charisma stellen eigentlich alles andere in den Hintergrund. Von allen Ecken der dunklen Waldhütte quillt praktisch überbordende Kreativität aus den Wänden, die in jeder der 84 sehr unterhaltsamen Minuten rechtfertigt, dass hier ein Kultklassiker entstanden ist.- Leinwandreporter.de

Raimi schafft es mit seiner Fortsetzung zu „Tanz der Teufel“ ein Sequel auf Augenhöhe zu erschaffen. Zwar ändert sich die Tonart gegenüber dem Vorgänger gewaltig, was aber auch dessen Reiz ausmacht. „Tanz der Teufel 2“ ist bewusst anders und wiederum seinem Vorgänger so ähnlich wie es selten eine Fortsetzung geschafft hat. Und sie schafft es ebenfalls, eine neue Art von Held zu kreieren, welche es bis dato noch nicht gab. Rückblickend betrachtet liegt es vielleicht sogar an Campbell und seiner Figur selbst, dass „Tanz der Teufel 2“ bis heute Kult ist. – moviebreak.de

 

 

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Weird Xperience im November: GANDAHAR (F 1987, OmU)

Am 10. November haben wir um 20:00 Uhr wieder einen besonderen Schatz im Cinema Ostertor. War wir im Oktober noch in den zeitgenössischen USA unterwegs, verschlägt es uns nun in eine weit entfernte Zukunft ins Reich Gandahar. Der französische Kultregisseur René Laloux brachte seinen dritten (und leider letzten) futuristischen Animationsfilm 1987 in die Kinos. Wobei GANDAHAR in Deutschland bislang nie veröffentlicht wurde und dementsprechend auch nicht auf der großen Leinwand lief. Dies ändern wir! Denn der kleine Mannheimer Filmverleih Drop-Out Cinema, Spezialist für ungewöhnliche Filme, ermöglicht einen bundesweiten Kinostart.

Lange herrschten Frieden und Harmonie im hoch technologisierten Gandahar. Die perfekte Utopie. Doch die Idylle gerät in Gefahr, als eine bösartige Macht auf den Plan tritt und umherziehende Wesen die Bewohner in Steine verwandelt. Der Rat der Frauen hat Sylvain auserkoren, den Invasoren entgegenzutreten. Hilfe erhalten er und seine Begleiterin Airelle auf ihrer Mission von den ebenso bedrohten Transformierten, die das Ergebnis eines missglückten Genexperiments sind. Bald schon wird klar, dass hinter allem der Metamorph steckt, ein riesiges Gehirn, das ebenso ein ungewünschtes Resultat der Gandahar’schen Forschung ist. Eintausend Jahre später tritt Sylvain ihm zum Endkampf entgegen.

GANDAHAR, steht Laloux ersten beiden Filmen in nichts nach. Der grandiose DER WILDE PLANET und HERRSCHER DER ZEIT werden bereits seit Jahrzehnten kultisch verehrt. Und auch GANDAHAR ist politisch und setzt Denkanstöße, doch vor allem ist er noch skurriler, schriller, schräger. Und in die vom legendären Comiczeichner Caza erschaffenen Welten mengen sich diesmal auch Sexualität und Gewalt… Ein Must-See für jeden (volljährigen) Fan des surrealen Sci-Fi-Zeichentricks.

„René Laloux zählt zu den außergewöhnlichsten Künstlern des Animationsfilm-Kinos. Dass der Franzose alleine schon deshalb einen Platz im Genre-Olymp verdient hat, steht außer Frage. In unsere Liste der besten Animationsfilme aller Zeiten (auf Platz 19) schaffte es aber nicht irgendeine seiner Arbeiten, sondern „Gandahar“. Sein bis heute wohl mit großem Abstand faszinierendstes Werk – das inhaltlich an „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ erinnern mag, als Sci-Fi-Märchen letztlich aber nicht den militaristischen, sondern spirituell-mystischen Weg geht. Und so bis heute einzigartig ist.“ – Daniel Fabian, Filmstarts.de

„GANDAHAR fächert etwas auf, was im Science-Fiction-Kino der letzten Jahrzehnte selten geworden ist: Eine ganz andere Welt von Übermorgen. Keine nur weitergedachte, sondern eine futuristische Welt, die verschieden ist von der unseren, wie ein wilder Mix aus Métal-Hurlant-Kosmen (das Design stammt von Comiczeichner Caza), durchzogen vom Geiste Salvador Dalis, fremdartig, voller bizarrer Kreaturen wie Spiegelvögel und detailfreudig gestalteter, surrealer Schauplätze. Und es macht ausgesprochen viel Spaß mit Protagonist Syl durch die grandios gezeichneten Szenarien zu ziehen, das die Technik antik ist, sollte da schnell keine Rolle mehr spielen, die Macht der Fantasie ist im Endeffekt das Ausschlaggebende, man muss sich ihr nur ergeben.“ – Thorsten Hanisch, diezukunft.de

„Und was für Bilder es geworden sind! Ganz so durchgängig fremdartig wie bei dem Debüt von Laloux wird es hier zwar nicht, aber auch der dritte Langfilm hat die eine oder andere Sonderbarkeit in der Schatzkammer. Vor allem das Volk der Deformierten, denen Sylvain unterwegs begegnet, drehen das menschliche Konzept bewusst ins Verkehrte, Bizarre. Die üblichen Körperteile eines Menschen werden hier wahllos miteinander kombiniert, stärker als das kinderfreundliche Herrscher der Zeit richtet sich das unheimliche Gandahar hier und an anderen Stellen wieder an Erwachsene. Sex und Gewalt sind auf dem fernen Planeten kein Fremdwort, das Konzept von Kleidung trifft nicht bei jedem auf Zustimmung.“ – Oliver Armknecht, film-rezensionen.de

Natürlich zeigen wir den Film wieder mit einer Einführung und im Original mit deutschen Untertiteln.

 

 

 

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Weird Xperience im Oktober: NEW LIFE (USA 2023)

Nach dem Klassiker FÜRSTEN DER DUNKELHEIT haben wir am Oktober wieder aktuelles Kino am Start. Wir zeigen den US-Independent-Horror-Thriller NEW LIFE von 2023. Das bereits bei einigen Filmfestivals ausgezeichnete Spielfilm-Debüt von John Rosman läuft bei uns im Cinema Ostertor am Sonntag, den 13. Oktober um 20:00 Uhr. Natürlich wieder mit einer Einführung und im Original mit deutschen Untertiteln.

Jessica Murdock ist auf der Flucht. Nur knapp gelingt es der jungen Frau mit dem blutverschmierten Gesicht, ihren Verfolgern entkommen. Es ist nicht die erste und soll auch nicht die letzte brenzlige Situation für sie gewesen sein. Während sich die junge Frau, gespielt von Hayley Erin, ihren Weg durch das amerikanische Hinterland in Richtung Norden bahnt, engagiert das FBI die erfahrene Spezialagentin Elsa Gray (Sonya Walger), um sie aufzuspüren und dingfest zu machen.

Doch die ehemals beste Vertreterin ihres Fachs hat mit ihren ganz persönlichen Dämonen zu kämpfen: eine unheilbare Krankheit im Anfangsstadium, die sie ihrem Auftraggeber verheimlicht, hindert die Ermittlerin daran, ihren Job weiterhin auf dem von ihr und ihren Kollegen gewohnten Niveau auszuüben. Dennoch begibt sich Gray auf die Suche nach der mysteriösen Mrs Murdock. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, in dessen Verlauf Gray beginnt, sich die Frage zu stellen, ob sie sich wirklich auf der Seite der Guten befindet. Bis die ersten Toten auftauchen.

Die Hauptrollen spielen Newcomerin Hayley Erin und die u.a. aus „Lost“ bekannte Britin Sonya Walger. Auf der Website Rotten Tomatoes hat „New Life“ ein Scoring von 94 Prozent positiven Kritiken und eine durchschnittlichen Bewertung mit 7,3 von 10 möglichen Punkten. Aber nicht nur dort ruft der Film Begeisterung hervor:

Everything works in turn—the beats that follow are appropriately frightening, morally complicated, and human. As the film’s initial scope of Jessie and Elsa continues to zoom out, we suddenly all know the traumatic horror of “New Life” all too well. And we feel for our hero to a depth that action-thrillers have never known. What a delight, what a discovery. – Roger Ebert.com

„New Life“ ist eine Mischung aus Horror und Thriller. Spannend, dramatisch und mit teils sehr drastischen Szenen erzählt Regisseur John Rosman von der Flucht einer Frau sowie ihrer Jägerin, die ihre ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen hat. Insbesondere die Schauspieler und die Erzählstruktur machen „New Life“ zu einem packenden Film. – film-rezensionen.de

(…) Beide machen im Verlauf dieses im Spannungsaufbau sehr ausgefeilten Dramas die Erfahrung, dass der Mensch nicht ohne persönliche Bindungen kann, ihn ebendas aber auch am verwundbarsten macht. Dies ist auf zurückhaltende Weise, aber mit einer bemerkenswerten assoziativen Kraft geschildert, die New Life als eine der durchdachteren filmischen Pandemie-Reflexionen der vergangenen Jahre hervortreten lässt. – Kino-zeit.de

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Cinefest 2024 – Weird Xperience diesmal für nur 5 Euro!

Am Wochenende 7./8.9. findet deutschlandweit das Cinefest 2024 statt.

Kinos in ganz Deutschland bieten dabei vergünstigte Eintrittspreise von nur 5 Euro für alle Filme an.

Und da unser Weird Xperience Termin im September auf eben den 08.09. fällt, heißt das, dass auch „Die Fürsten der Dunkelheit“ diesmal nur 5 Euro Eintritt kosten. Fast wie 1987. 🙂

 

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Weird Xperience im September: DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT (USA 1987, OmU)

Der Sommer ist vorbei und wir beginnen die neue Saison Weird Xperience gleich mit einem Klassiker!

Am Sonntag, den 08. September haben wir im Cinema Ostertor um 20:00 Uhr die große Freude John Carpenters DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT zu zeigen.
Im Original mit deutschen Untertiteln.

Before man walked the earth… it slept for centuries. It is evil. It is real. It is awakening!

Im Keller einer verlassenen Kirche in Los Angeles wird seit vielen Jahren ein unheimliches Geheimnis gehütet. Nach dem Tod eines Priesters, der einer mysteriösen Sekte angehörte, macht ein katholischer Priester eine seltsame Entdeckung: ein Tagebuch und einen Schlüssel, die ihn zu einer geheimen Tür zum Keller führt, wo er äonenalten Behälter mit einer grünen Flüssigkeit entdeckt. Der besorgte Geistliche wendet sich an den Physiker Howard Birack, um das Gefäß zu untersuchen. Unverzüglich stellt der Wissenschaftler ein handverlesenes Team zusammen, um das Rätsel zu lösen. Enthält die Flüssigkeit die Essenz eines mächtigen Anti-Gotts? Als die Flüssigkeit zum Leben erwacht und sich einige der Studenten in Zombies verwandeln stellt sich die Frage: Ist die Welt auf die Ankunft des Fürsten der Finsternis vorbereitet?

Nach seinem ersten Ausflügen in die große, weite Welt der Hollywood Studios, die mit dem riesigen Flop von „Big Trouble in Little China“ endeten, kehrte John Carpenter Ende der 80er zu seinen Wurzeln zurück. Für das kleinere Studio Alive Films drehte er zwei Filme, die heute zu seinen großen Kultfilmen zählen: „Fürsten der Dunkelheit“ und „Sie leben!“. Zwar musste Carpenter hier mit weit weniger Geld (US$ 3 Mio. im Vergleich zu den 25 Mio., die er noch für „Big Trouble in Little China“ zur Verfügung hatte) und einer Drehzeit von nur 30 Tagenzurecht kommen. Dafür ließ er sich die komplette kreative Kontrolle über die Filme zusichern. Wie gewohnt übernahm er neben dem Regiestuhl auch noch im Alleingang das Drehbuch (unter Pseudonym) und zusammen mit seinem langjährigen Kollaborator Alan Howarth die großartige Musik. Herausgekommen ist mit „Fürsten der Dunkelheit“ eine sehr effektive und höchst gruselige Hommage an das Werk der britischen Drehbuchautors Nigel Kneale, bei dem der Kampf gegen ein archaisches Böse, Science-Fiction-Elemente, Quantentheorie und Besessenheitshorror munter und teilweise blutig miteinander verwirbelt werden. Elemente aus vorherigen Carpenter-Filmen wie „Assault – Anschlag bei Nacht“ oder „Halloween“ fanden ebenfalls Eingang in das Drehbuch.

Auf der Besetzungsliste haben wir den großartige Donald Pleasence, Victor Wong, Dennis Dunn und Jameson Parker aus der damals sehr populären Krimiserie „Simon & Simon“, wo er A.J., den hübscheren der beiden Simon-Brüder spielte. In einer kleinen, und sehr unheimlichen Rolle erscheint noch Alice Cooper, der zu dem Film auch den gleichnamigen Song beisteuert.

Die Kritiken beim Erscheinen des Filmes waren eher mittel bis schlecht – doch (wie so oft bei Carpenter) wurden mit den Jahren die großen Qualitäten des Filmes entdeckt. Dem Publikum war es sowieso egal, was die Kritiker schrieben. Der Film spielte mehr als das vierfache seines Budgets wieder ein und gilt heute als Kultfilm.

With its well-paced build-up, its ominous soundtrack, and Carpenter’s trademark handling of tension, Prince Of Darkness certainly earns its place on the margins of the horror canon – and no matter whether one regards the final sequence, much discussed on fanblogs, as chilling or hopeful, it remains devilishly ambiguous, ensuring that the film’s interwoven strands of plotting keep coming back to haunt you – or, as Professor Birack puts it near the beginning: „Say goodbye to classical reality, because our logic collapses on the subatomic level into ghosts and shadows.“ – Eye For Film

Das Verschachteln dramaturgischer und cineastischer Nachtmahre in Die Fürsten der Dunkelheit (Prince of Darkness, 1987) ist John Carpenters düstere Interpretation des Verses Edgar Allen Poes, den er schon The Fog – Nebel des Grauens (The Fog, 1980) vorangestellt hatte: „Is all that we see or seem / But a dream within a dream?“ – critic.de

Ein Rätsel satanischen Ausmaßes, gruselige Atmosphäre, finstere Figuren und ein paar blutige Morde – „Die Fürsten der Dunkelheit“ steht zu Unrecht etwas im Schatten von John Carpenters Großtaten (…) Der Film ist eine gruselige Perle des 80er-Horrorkinos und wirkt mit seiner okkulten Thematik, originellen Ideen und überzeugender Tricktechnik kaum gealtert, was man von vielen Schauerstreifen des Jahrzehnts nicht behaupten kann. – Die Nacht der lebenden Texte

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Die Sommerpause ist bald vorbei

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