Weird Xperience Open-Air: „Return of the Living Dead“/“Street Trash“-Double-Feature am 23. Juni

RotLDSchon am nächsten Donnerstag, den 23. Juni, ist es soweit: Unsere sommerliche Tournee beginnt mit dem großen Open-Air-Kino am Schlachthof, welches von den netten Menschen von der Schlachthof-Kneipe organisiert wird. Letztes Jahr hatten wir schon sehr viel Spaß dort und umso mehr freuen wir uns, auch diesmal wieder dabei sein zu dürfen. Und das nicht nur ein-, sondern gleich zweimal!

Für unsere erste Station haben wir Euch ein schönes 80er-Jahre-Fun-Splatter-Paket geschnürt. Los geht es um 19:45 Uhr mit einem echten Klassiker: „Return of the Living Dead“ von 1985. Der junge Freddy hat als Hilfskraft in einem medizinischen Versandhaus angefangen. Sein älterer Kollegen erzählt der ihm eine unglaubliche Geschichte: Der Film „Night of the Living Dead“ beruht auf Tatsachen und nur weil die Army Druck gemacht habe, sei die Geschichte ein wenig verändert worden. Als Beweis zeigt er ihm im Keller einige Fässer, in denen mumifizierte Zombies liegen. Vor schrecks tösst Freddy gegen einen der Behälter, woraufhin aus diesem Gas ausströmt. Kurz darauf bricht die Hölle los.

Der Film beruhte ursprünglich auf einem Roman des „Night of the Living Dead“-Co-Autoren John Russo und sollte von Tobe „Kettensägenmassaker“ Hooper verfilmt werden. Doch dann kam alles anders: Drehbuchautor Dan O’Bannon – der mit seinen Drehbüchern zu „Alien“ und John return_of_the_living_dead_Bild2Carpenters Spielfilmdebüt „Dark Star“ bereits für reichlich Furore gesorgt hatte – nahm auf dem Regiestuhl Platz, krempelte den Stoff ordentlich um und fügte Punkmusik, nackte Brüste, schleimig-schöne Effekte und jede Menge schwarzen Humor hinzu. Außerdem kreierte er für seine Zombies den unsterblichen Zombie-Ruf nach „BRAAAAAAAINS“. Kurzum, der Wechsel hinter den Kulissen erwies sich als Glücksfall und ein Kultfilm war geboren. Wer könnte je Linnea Quigleys Punkerin Trash und ihren legendären Striptease auf dem Friedhof vergessen? Den „Tar-Man“ im Keller? Oder die Bitte „Send in more cops!“? Der „Splattick“-Spaß war auch an den Kinokassen erfolgreich und bis 2005 sollten noch vier Fortsetzungen folgen, von denen aber – vielleicht mit Ausnahme des ernsthaften dritten Teils mit Mandy Clarke, dem erotischsten Zombie der Filmgeschichte – keiner dem Original auch nur im Entferntesten das Wasser reichen konnte.

return_of_the_living_dead_Bild3„THE RETURN OF THE LIVING DEAD ist ein Glücksfall, der in dieser Form nur während eines äußerst kurzen Moments zu Beginn der Achtzigerjahre möglich war: Er ist blutig, ohne jedoch monothematisch die unstillbare Lust der selbsternannten Gorehounds zu befriedigen, er ist lustig, ohne allzu albern zu werden, er ist parodistisch, ohne jedoch nur noch als „Film zweiter Ordnung“ wahrgenommen werden zu können und seine Wurzeln im Horrorfilm völlig zu kappen.“ – Oliver Nöding, Remember It For Later

“‘The Return of the Living Dead’ is a very well written film that ties together it’s influences and wraps them up in one package that is distinctly 80s feeling but timeless at the same time.” – Ian Jane, Rock! Pop! Shock!

STREET-TRASHDanach geht es um 21:50 Uhr gleich weiter mit den zwei Jahre später entstanden Underground-Klassiker „Street Trash“, der ebenfalls Humor mit ekligen Spezialeffekten kombiniert. Angeführt von dem Vietnamveteran Bronson lebt eine Gruppe Obdachloser auf einem New Yorker Schrottplatz. Diesen werden von dem Besitzer eines nahegelegenen Spirituosengeschäft Flaschen mit der Aufschrift „Viper“ verkauft, die dieser ins einem Keller gefunden hat. Doch schnell stellt sich heraus, dass „Viper“ eine fiese Nebenwirkung hat: Wer davon trinkt, der schmilzt..

„Street Trash“ stellt die bisher einzige Regiearbeit des Kameramannes James Muro dar, der u.a. Filme wie den oscar-prämierten „L.A. Crash“ oder den Western „Open Range“ fotografiert hat. Zusammen mit Filmen wie „Planet Saturn lässt street_trash_bildschön grüßen“, „Slime City“ und „Body Melt“ gehört er zum sehr überschaubaren Subgenre der Melt Movies. Ekelige Spezialeffekte, fliegende Penisse, in Toiletten zerfließende Menschen, derber Humor, gleichzeitig aber eben auch viel Liebe zum Detail und eine gute Geschichte zeichnen diesen – auf beste Art und Weise – „geschmacklosen“ Film aus. Zudem ist er eine wunderbare Ergänzung zu „Planet Saturn lässt schön grüßen“, den wir ja erst am Anfang des Monats in unserer regulären Reihe gezeigt haben.

„Kein Filmtitel war je passender als dieser. ’Street Trash’ ist genau das: Straßenmüll! Und zwar die Sorte, die ihr mit nach Hause nehmt, um sie euren kaputten Kumpeln zu zeigen. Für normale … ach kommt, die würden den Film nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Der Rest weiß bescheid. Und falls es dem aufmerksamkeitsdefizitären Trashhasen nicht aufgefallen ist: Hier hat’s Gore & Glotter, Vietnam & Sprüche, Sex, Gewalt und abbe Pimmel! Schnaps holen, anschalten, abgehen!“ – Hudson, filmflausen.de

„Was für ein krankes Stück Film! Street Trash strotzt vor einem schrägen Humor, der teilweise schon echt heftig ist. Die kruden Splattereffekte unterstreichen das noch zusätzlich, denn wo sonst bekommt man einen Pathologen zu sehen, der aus seinen zu untersuchenden Objekten Skulpturen baut?“ – Carsten Henkelmann, Sense of View

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