Weird Xperience im November: A DARK SONG (2016)

Eines der großen Highlights des Jahres 2021 war es für uns, am 3. Oktober endlich wieder im Cinema Ostertor zu sein und in einem gut gefüllten Kinosaal in „Zombie – Dawn of Dead“ einführen zu können. Noch mehr hat uns der große Zuspruch und die vielen netten Worte unserer Gäste gefreut. Ihr seid toll!

Am 14. November geht es im Cinema Ostertor um 20:00 Uhr mit einem aktuellen Film weiter. Wir zeigen A DARK SONG. Einen bisher noch nicht in Deutschland veröffentlichten irischen Okkult-Horrorfilm aus dem Jahre 2016, den der großartige Verleih Drop-Out Cinema nun in einige ausgewählte Kinos bringt. Wir zeigen den Film in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Sophia Howard (Catherine Walker) mietet in einer entlegenen Gegend ein altes Haus, in dem ihr dann der Okkultist Joseph Solomon (Steve Oram) bei einem Ritual helfen kann. Mit dem will Sophia ihren eigenen Schutzengel beschwören, der es ihr ermöglichen soll, mit ihrem toten Kind zu reden. Das Ritual ist aber enorm zeitaufwändig und intensiv und verlangt, dass sie sich einen Monat lang in dem Haus einsperren. Je länger es dauert, desto wahnsinniger werden sie. Eines Tages bemerken sie, dass sie nicht mehr alleine sind und sie Engeln und Dämonen Tür und Tor geöffnet haben…

Die Kritiker überschlagen sich bei diesem Film.

„… ein stark geschriebener, grandios gespielter und in wunderschönen Bildern eingefangener Genrebeitrag, den ich nur allen ans Herz legen kann.“ (100 Years of Terror)

„A DARK SONG ist ein Horrorfilm über Trauer und Sehnsüchte, der sich Themen wie Okkultismus mit großer Sorgfalt und Ernsthaftigkeit annähert. Liam Gavin gelingt in seinem Regiedebüt ein intensiv gespielte, atmosphärisch dichtes Horrordrama.“ (film-rezensionen.de)

„Unter einer effekthascherischen Regie wäre „A Dark Song“ zu einer Mischung aus „Big Brother“ und „Dschungelcamp“ geworden. Der Ire Liam Gavin macht daraus jedoch ein bedrückendes Kammerspiel, das mit beeindruckender Beherrschung Themen wie Depression, häusliche Gewalt, Verlust und Alkoholismus antippt und das psychologische Grauen der beiden heraufbeschwört.“ (Sofia Glasl, Süddeutsche Zeitung)

„Es ist wirklich ein dunkles Lied, das Autor und Regisseur Liam Gavin mit seinem Film „A Dark Song“ präsentiert. Ein Horrorfilm im reinsten Sinne des Wortes, der nicht auf ein junges, auf Schockmomente hoffendes Publikum setzt, sondern den Okkultismus der Geschichte möglichst authentisch angeht.“ (Peter Osteried, programmkino.de)

„In Zeiten von Horror-Massenware und Jumpscare-Paraden ist „A Dark Song“ eine willkommene Abwechslung. Hier trifft Drama auf Horror in einem arthousigen Kammerspiel. Liam Gavin gelingt ein tolles Regiedebüt, welches durchaus das Zeug zum Genre-Geheimtipp 2021 hat.“ (Mike Kaminski, moviebreak)

„Wer also keine Angst davor hat, einmal Angst zu haben, sich zu erschrecken und zu fürchten, der mag das mit diesem Film tun.“ (filmkritik.biz)

„Although things get pretty graphic at certain points, the mental strain of the characters as they struggle, both physically and psychologically, to reach the end of the process is what makes the film so affecting.“ (Little White Lies)

Wir freuen sehr auf den Film und hoffen, dass es Euch da ganz ähnlich geht.

Wer jetzt überrascht ist, weil wir doch im Oktober noch „Vicious Fun“ angekündigt haben, der sei beruhigt. Der Film läuft auch in Bremen, allerdings nicht innerhalb unserer Reihe in Cinema Ostertor, sondern in Rahmen eines Halloween-Spezial am 20. November im City46. Dort werden wir aber auch zugegen sein und ein wenig was erzählen. Außerdem gibt es dort auch noch die beiden „Weird Xperience“-Klassiker „Videodrome“ und „Tetsuo – The Iron Man“ zu begutachten. Dazu dann später mehr. Den Termin kann man sich aber trotzdem schon mal in den Kalender schreiben.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=vh2z4eV1mHU[/youtube]

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Weird Xperience im Oktober: ZOMBIE – DAWN OF THE DEAD (1978)

ES GEHT WIEDER LOS!!!!! Jawohl, wir können es selber kaum fassen. Ein Jahr, nachdem wir im Oktober 2020 „The Nightingale“ gezeigt haben, können wir wieder ins Cinema Ostertor zurückkehren und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Für den November 2020 hatten wir nämlich schon „Dawn of the Dead“ (Originaltitel) aka „Zombie“(deutscher Titel) aka „Zombies im Kaufhaus“ (Schulhof-Titel) angekündigt. Als die Inzidenz dann im Herbst durch die Decke ging und die Kinos die Pforten schlossen, musste die Veranstaltung aber abgesagt werden.

Aber jetzt holen wir alles nach! Am Tag der deutschen Einheit, dem 3. Oktober, zeigen wir um 20:00 Uhr den Klassiker ZOMBIE – DAWN OF THE DEAD im europäischen „Argento-Cut“.

1978 wurden ja bekanntlich zwei Schnittfassungen hergestellt. Einmal die „US Theatrical“-Version und dann eine vom Co-Produzenten Dario Argento für den europäischen Markt hergestellte, etwas kürzere, dafür temporeicheren und mit der Musik der Prog-Rock-Gruppe Goblin unterlegte Fassung. Dies ist auch die Fassung, die damals in Deutschland die Kinos kam, und mit der die allermeisten hierzulande aufgewachsen sind. Und deshalb haben wir uns auch entschlossen diesen Film diesmal in der (sehr guten und allseits bekannten) deutschen Synchronfassung zu zeigen.

„Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück.“ Genau dies geschieht in „Zombie“. Eine Gruppe von drei Männern und einer Frau können per Hubschrauber dieser Hölle der lebenden Toten entkommen. Sie finden Zuflucht in einer Shopping Mall, wo sie sich häuslich einrichten. Doch vor den Toren des Einkaufszentrums versammeln sich bereits die Untoten.

In ZOMBIE widmet sich George R. Romero nach seinem aufsehenerregenden und richtungsweisenden Debüt DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN (1968) ein weiteres Mal dem Zombie-Thema, welches ihm im Laufe seiner Karriere auch nicht mehr loslassen sollte. Er mischt Horror, Splatter, Politik und Satire zu einem denkwürdigen Filmereignis, welches heute zu recht ein berühmt-berüchtigter „Kultfilm“ ist, und nicht nur für die Welle italienischer Zombie-Filme Ende der 70er/Anfang der 80er verantwortlich war, sondern bis heute nachhallt. Nach ZOMBIE war die Filmwelt und das Genre „Horror“ nicht mehr dasselbe. Erfolgsserien wie THE WALKING DEAD wären ohne Romeros Film nicht denkbar.

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Weird Xperience im Juli – Online PLUS Ankündigung!

Seit dem 1. diesen Monats haben die Kinos wieder geöffnet. Daher werden wir immer wieder gefragt, wann es denn endlich mit Weird Xperience im Cinema Ostertor weitergeht.

Jetzt können wir diese Frage endlich beantworten: Am 3. Oktober. Dieses ungewöhnliche Datum kommt dadurch zustande, dass wir (Stefan & Marco) in den Monaten August und September im Urlaub sind. Und an unserem angestammten Platz am zweiten Sonntag im Monat sind wir dann beim wundervollen Deliria-Italiano.de-Forentreffen, welches dieses Jahr im schönen Freiburg stattfinden wird (das Treffen ist öffentlich und wer Lust auf alte italienische Genre-Filme auf 35mm hat, der ist herzlich willkommen). Deshalb mussten wir unsere Veranstaltung um eine Woche vorziehen und machen aus dem 3. Oktober dann gleich einen doppelten Feiertag.

Wem die Zeit bis zu unserem Wiedersehen bis dahin zu lang wird, der kann sich unser „Weird Xperience Online“ auf YouTube anschauen. Dort sind wir mittlerweile bei der 11. Sendung und dementsprechend im November 2012 angekommen. Damals fand im City46 das Phantastival statt und wir durfte dabei ordentlich mitmischen. Ein paar tolle Tage, die wir sehr gerne noch einmal haben Revue passieren lassen.

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Weird Xperience im April – Online

Eigentlich wären wir gestern wieder im Cinema im Ostertor gewesen. Hätten freudig gespannt darauf gewartet, dass unsere Weird-Xperience-Vorstellung anfängt. Wir hätten im Foyer gesessen, vielleicht an einem feinen Bierchen genippt, uns mit Freunden und Gästen unterhalten und mit einem Auge immer geschaut, wie viele Zuschauer wir wohl hätten. War aber nicht so. Wegen Corona. Wird wahrscheinlich auch noch länger nicht so sein. Darum stellen wir jetzt unser schon unser 10tes (!Jubiläum!) Weird Xperience Online ins Netz.

Ja, ganz richtig. Seit nunmehr 10 Folgen sitzen wir im „Home Office“, statt im Kino. Das hätten wir uns bei der ersten Folge im April letzten Jahres auch nicht träumen lassen. Diesmal  geht es um ein ganz besonderes Wochenende im Oktober 2012. Um einen Berliner Low-Budget-Film, den hübschen Animationsfilm eines Freundes und vor allem um das wunderbare Deliria-Italiano.de-Internetforum, welches am 27.10.2012 zu seinem dritten Forentreffen ins City 46 kam und auf 35mm-Filmrollen die volle „Riffs“-Dröhnung mitbrachte.

Viel Spaß bei unserem kleinen Gespräch und auf hoffentlich irgendwann mal wieder im Kino… denn dafür werden Filme gemacht!

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Weird Xperience im März– Online

Wie wir gerade sehen, haben wir den Februar unter den Tisch fallen lassen. Egal, momentan fühlt sich eh ein Monat wieder der andere an.

In unserer neuen, ausgesprochen schamlosen Online-Ausgabe ist genau dies das Thema. Wir sprechen nämlich über jenen Film, den wir am 28. September 2012 im City 46 gezeigt haben: Eddy Sallers „Schamlos“. Mit dem blutjungen Udo Kier in seiner ersten Hauptrolle. Wir diskutieren, ob Saller wirklich der „österreichische Russ Meyer“ war; über die geheimnisvolle Marina Paal; Wiener Aktionismus und vieles mehr. Zudem wird aus dem Nähkästchen geplaudert, welche unvorhergesehenen Dinge bei einer Filmvorführung passieren können und welche Uhrzeiten man bei so etwas vermeiden sollte. Und einen Cliffhanger gibt es auch!

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Weird Xperience im Januar – Online

Es ist Januar, und wir können noch immer nicht ins Cinema Ostertor zurück, um den bereits für November angekündigten „Zombie“ zu zeigen. Also haben wir uns auch im neuen Jahr wieder vor unseren Rechnern eingefunden, um aus der Ferne über Filme zu reden, die wir im ersten Jahr in unserer Reihe gezeigt haben. Diesmal ist Quentin Dupieauxs „Rubber“ dran, der am 24.08.2012 im City 46 lief. Aber natürlich bleiben wir nicht dabei. Es geht um Filme mit verschobenen Realitäten, Metaebenen und um Filmfestivals. Und da dann insbesondere um das Internationale Filmfest in Oldenburg.

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Weird Xperience im Dezember – Online

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitseherinnen und Mitseher, Freundinnen und Freunde des besonderen Films und unserer kleinen Filmreihe im Cinema Ostertor,

Was für ein merkwürdiges, schwieriges Jahr liegt hinter uns. Die Pandemie hat uns im Griff, tötet Menschen und wird auch unsere Kulturlandschaft noch lange prägen. Nicht alle Kultureinrichtungen und -orte werden diese Zeit überleben. Wann wir wieder zur normalen Tagesordnung übergehen können, steht auch noch in den Sternen. Bisher wissen wir nur, dass unsere Januar-Vorstellung definitiv ausfallen wird. Wir hoffen, dass wir Euch den schon für Dezember angekündigten „Zombie – Dawn of Dead“ im Februar zeigen dürfen. Aber wissen ja alle, dass man das noch nicht versprechen kann.

2020 haben wir nur 8 Filme gezeigt (immerhin!) und es gab auch kein Open-Air-Kino. Schauen wir mal, was 2021 bringt. Lasst uns alle zusammen alles tun, damit wir irgendwann wieder normal leben können, uns ohne Furcht mit anderen treffen und nach dem Kino noch stundenlang zusammenstehen und quatschen.

Bis dahin wünschen Marco & Stefan Euch erst einmal einen schönen 4. Advent, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Zum 4. Advent haben wir Euch noch ein extralanges Weird-Xperience-Online-Special aufgenommen, in dem wir uns zunächst über „Ich – ein Groupie“ mit Ingrid Steeger unterhalten, der am 27. Juli 2012 bei Weird Xperience lief. Marco hat dafür die Kinoseite aus dem Weser Kurier vom 4. Juni 1971 rausgesucht. Das war die Woche, in der „Ich – ein Groupie“ damals seine Bremer Premiere hatte (und nur eine Woche lief). Daraufhin schauen wir uns die Seite genauer an, entdecken so einiges und beginnen lang und ausführlich über die Bremer Kinolandschaft in den 70ern und 80ern, nicht mehr existente und heute noch bestehende Kinos in Bremen zu reden. Ein langer, wunderbarer Nostalgie-Trip in eine andere Zeit, der Euch hoffentlich etwas Freude bereitet und die Zeit des Shutdowns (und das Warten auf das Christkind) etwas versüßt.

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Weird Xperience im November – Online

Ihr habt es ja alle mitbekommen. Durch den „Lockdown light“ sind die Kinos momentan wieder geschlossen. Also kein „Dawn of the Dead“ im November. Das finden wir auch sehr traurig, hoffen das aber nachholen zu können. Vielleicht schon im Dezember, auch wenn das bislang – was die Öffnung der Kinos – angeht, eher schlecht aussieht. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

Um Euch in dieser trüben Zeit ein wenig zu unterhalten, sind wir wieder zu unserem Online-Format auf YouTube gewechselt. Eigentlich wollten wir hier über zwei Filme sprechen, die wir im Juni bzw. Juli 2012 in unserer Reihe gezeigt haben. Doch dann sind wir beim Reden über „City Kill“ bei der Bremer Filmszene hängen geblieben und sinnieren über Filme aus Bremen und semiprofessionelle/No-Budget-Produktionen generell. Dabei kommen wir „vom Hütchen auf das andere Ding“, und es entwickelt sich ein munterer Dialog.

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Weird Xperience im Oktober: THE NIGHTINGALE

Bevor im November die Dämmerung kommt, singt bei uns am 11. Oktober, 20:00, im Cinema Ostertor noch die Nachtigall:

Tasmanien 1825: Die verurteilte Straftäterin Clare drängt auf ihre Freilassung, wird aber monatelang von Lieutenant Hawkins hingehalten. Dieser verliert aufgrund des Druckes von Clare und ihrem Mann seine Position, bringt Clares Mann und Tochter um, vergewaltigt sie mit seinen Kumpanen und verlässt den Ort.
Sie sinnt auf Rache und nimmt mit dem indigenen Tasmanier Billy die Verfolgung auf…

Das Rape ‘n‘ Revenge – Genre ist, oft zu Recht, übel beleumundet. Oft ruht es sich auf expliziter Gewalt- und Sexdarstellung exploitativ aus. Doch nicht in diesem australischem Werk von 2008. Die Drehbuchautorin und Regisseurin Jennifer Kent (The Babadook) legt die Schwerpunkte ganz woanders: Der Psycho-Horror ist hier knallhart, in der sowohl gepeinigten wie auch rachedürstigen jungen Frau brilliert Aisling Franciosi, bisher nur aus dem TV bekannt.

Aber der Film erzählt noch mehr, ist er auch ein Historiendrama mit authentischen Zügen: Der in Europa weitest gehend unbekannte Konflikt der Britischen Kolonialisten mit den indigenen tasmanischen Völkern wird erzählt, eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Rassismus. Und dies auch in der Beziehung zwischen Clare und Billy. Kulturelles Unverständnis und generelle Abscheu aufeinander prägt ihre Beziehung, die erst durch den gemeinsamen Hass auf die britischen Männer langsam überwunden wird.
In seiner ersten Rolle überrascht hier Baykali Ganambarr, eigentlich Tänzer, als Billy.

Immanent tragisch in seiner Rolle schafft er es auch noch, komödiantische Punkte zu setzen.
Also auch ein Zwei-Personen-Roadtrip durch den tasmanischen Dschungel, auf den wir euch mitnehmen, wenn ihr euch traut.

The Nightingale (2008), R: Jennifer Kent, D: Aisling Franciosi, Sam Claflin, Baykali Ganambarr, Damon Herriman, Harry Greenwood, Ewen Leslie, Charlie Shotwell, Michael Sheasby, M: Jed Kurzel.

Laufzeit: 136 min.

Wir zeigen die Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=3iV3OAT2TM0[/youtube]

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Weird Xperience im September: TOBE HOOPER’S EATEN ALIVE! (1976)

Manchmal fällt es uns gar nicht so leicht, die passenden Filme für unsere Weird Xperience-Reihe auszusuchen. Das hat was mit Verfügbarkeit und Verleihrechten zu tun. Und manchmal hat einer von uns ein ungutes Gefühl, oder wir sind beide nicht so wirklich überzeugt. Für unseren September-Film hatten wir mehrere Titel zur Auswahl, aber so richtig gepackt hat uns keiner – da kam Stefan plötzlich mit Tobe Hoopers EATEN ALIVE! (aka Blutrausch, Death Trap, Horror Hotel und Starlight Slaugher) um die Ecke von dem wir überraschenderweise sogar einen DCP bekommen konnten.

Da traf es sich gut, dass Marco den Film vor wenigen Wochen gerade gesehen hatte und sich schon „wäre perfekt für Weird Xperience irgendwann“ im Gedanken notiert hatte. Und so hatten wir dann doch ganz plötzlich den perfekten Film für unsere Reihe am Start und freuen uns sehr darauf, diesen gemeinsam mit Euch am 13. September um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor auf der großen Leinwand erleben zu können.

Tief im Sumpf von Louisiana betreibt Judd, ein der mittlerweile wahnsinnig gewordener Weltkriegsveteran, das heruntergekommene Starlight Hotel, das

Durchreisenden oder Liebespaaren eine spontane Übernachtungsmöglichkeit bietet. Direkt im Sumpf dahinter hält er ein dank guter Fütterung auf stattliche Größe herangereiftes Krokodil. Doch als Judd eine junge Prostituierte tötet, muss er sich plötzlich mit dem Vater und der Schwester seines unglücklichen Opfers herumschlagen, die auf der Suche nach ihr sind. Zudem bezieht ein gar merkwürdige Familie ein Zimmer in seiner Pension des Todes.

Angelehnt an einen realen Fall aus den 30er Jahren schrieb u.a. Hoopers Autor von „The Texas Chainsaw Massacre“, Kim Henkel, am Drehbuch mit. Aus seinem Meisterwerk nahm Hooper auch gleich noch Marilyn Burns in einer sehr
eindrucksvollen Rolle mit hinüber. Die Hauptrolle spielt der legendäre Film-Noir-Heavy Neville Brand. Ferner dabei: Der große Mel Ferrer, Western-Star Stuart Whitman, Carolyn „Morticia Addams“ Jones und William „The Phantom of the Paradise“ Finley. Und nicht zu vergessen: Ein blutjunger Robert Englund ganz am Anfang seiner Karriere, die ihn zu einer DER Horror-Ikonen der 80er und 90er machte. Tobe Hooper inszenierte „Eaten Alive“ direkt nach „The Texas Chainsaw Massacre“.

Mit bewusste Künstlichkeit verwendet Hooper fast ausschließlich nebel-geflutetete und in tiefes rot getauchte Studiokulissen. Neville Brands over-the-top Performance ist teilweise echt beängstigend. Dieses extrem weirde Ehepaar bestehend aus the real Scream-Queen Marilyn Burns (klasse!) und William Finley, lassen das ganze noch mehr ins Surreale kippen lassen. Und wenn deren Tochter, unter dem Starlight in einer tödlichen Falle gefangen ist, steigert das tatsächlich den Puls. Der Film ist komplett wahnsinnig, voll auf die Zwölf und von einer albtraumhaften Qualität. Dazu versehen mit einem experimentelle Klanggewitter für das Hooper persönlich verantwortlich war. Da macht einem nicht einmal das Styropor-Krokodil etwas aus. Das passt hier einfach perfekt.

„Hooper’s film, despite its apparent focus on zoology, is really an experiment in baroque Texpressionism, dominated by concerns of an anthropological, ethnographic nature.“ (FilmLand Empire)

„Eine Atmosphäre von Terror und schwarzem Humor, die man selten in dieser Intensität findet.“ (:ikonen:, Marcus Stiglegger)

Wir zeigen die ungeschnittene Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=9cQGA5VRj50[/youtube]

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