Weird Xperience Open-Air: „Plan 9 From Outer Space“/“Mutant – Das Grauen im All“-Double-Feature am 10. Juni

Hoffen wir mal, dass am Sonntag, den 10. Juni, die Sonne ebenso freundlich scheint wie heute. Denn dann geht es wieder raus an die frische Luft. Unsere Freunde von der Schlachthof-Kneipe haben uns wieder zu ihrem Open-Air-Kino eingeladen und an zwei Abenden (Sonntag, den 10. und Freitag, den 29.Juni) werden wir Euch wieder „weirde“ Double-Features kredenzen.

Am 10. Juni steht die Veranstaltung unter dem Motto „Sternennacht“. Los geht es um 20:00 Uhr. Dann zeigen wir ein Meisterwerk von 1959, welches es 20 Jahre nach seiner Uraufführung ganz nach oben in der Hitparade der „Golden Turkeys“ schaffte – und fortan (zu Unrecht!!!!) als „schlechtester Film aller Zeiten“ galt. Wer „Plan 9 From Outer Space“ als eben solchen Film bezeichnet, der geht auch zum Lachen in den Magazin-Keller.

Ja, gut. „Plan 9“ mag nun nicht wirklich höchsten Ansprüchen genügen. Die Kulissen wackeln und drohen auseinanderzufallen, die schauspielerischen Leistungen schwanken zwischen ausgesprochen „überschwänglich“ bis hin zu „eher fragwürdig“, Und vielleicht war es nicht die beste Idee, den bereits vor den Dreharbeiten verstorben Star durch einen Chiropraktiker zu ersetzen, der sich die ganze Zeit seinen Umhang vors Gesicht hält.

Ja, ja… „Plan 9 From Outer Space“ hat viele Fehler – aber auch vieles, was ihn so unheimlich liebenswürdig macht. Das fängt schon mit der kruden Geschichte an. Außerirdische wollen die Erde erobern. Plan 1 bis 8 sind bereits fehlgeschlagen. Nun soll es Plan 9 richten. Dieser sieht vor, dass sich die Toten aus den Gräbern erheben und die Hauptstädte der Welt unterwerfen. Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter Ed Wood wurde später, analog zu seinem opus magnum, als „schlechtester Regisseur aller Zeiten“ ausgezeichnet. Aber wer einmal seine ebenso billigen, wie enthusiastischen Filmchen gesehen hat, in denen er einfach darauf pfiff, dass er gar nicht die finanziellen Möglichkeiten hatte, seine Visionen in die Tat umzusetzen, der wird mit einem Lächeln im Gesicht sagen: „Ich möchte einmal das Selbstbewusstsein und die unendliche Euphorie eines Ed Wood besitzen“.

Bei der Sause machen mit: Der Catcher Tor Johnson, die TV-Ansagerin mit der Wespentaille und dem Untoten-Look Maila Nurmi alias Vampira, der populäre TV-Wahrsager Criswell und – Bela „Dracula“ Lugosi in seiner letzten Rolle. Ein Kultfilm, wie es keinen zweiten gibt und dem Tim Burton 1992 mit seinem wundervollen Bio-Pic „Ed Wood“ ein Denkmal gesetzt hat.

 

Weiter geht es um 21:45 Uhr mit „Mutant – Das Grauen im All“.

Mike Colby (Jesse Vint) bekommt von der Föderation den Auftrag, zu einer Forschungsstation auf dem Planeten Xarbia zu reisen, wo ein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Das Subjekt 20 hat alle Forschungstiere auf der Station getötet und sich dann in einer Art Kokon eingesponnen. Während Colby noch mit den Wissenschaftlern berät, wie weiter vorgegangen werden soll, schlüpft das Subjekt 20 aus seinem Kokon und fordert ein erstes menschliches Opfer…

Als aus einer anderen Produktion am Wochenende noch einige Kulissen ungenutzt herumstanden, schickte der legendäre B-Film-Produzent Roger Corman den Cutter Allan Holzman los, um darin einfach mal einige Szenen zu drehen. Das Drehbuch, in die diese Szenen passen sollten, wurde dann später geschrieben.

Warum auch nicht? „Mutant“ bringt alles mit, um Vorurteile gegenüber Low-Budget-Horror zu bestätigen. Es gibt viele vollkommen unnötige Nacktszenen mit den attraktiven Schauspielerinnen. Weshalb soll man sich auch nicht gerade gegenseitig unter der Dusche einseifen, wenn man darüber diskutiert, wie das Monster zur Strecke gebracht werden soll? Da wird der Kopf eben in den Brutkasten der mutierten Lebensform gehalten, sich mit offenen Armen und seligem Lächeln der Kreatur, die gerade die Hälfte der Filmbesetzung gekillt hat, entgegengegangen („Es braucht doch nur Liebe“) und generell mit Dingen herum gefummelt, die jeden vernünftig denkenden Menschen dazu bringen würden, die eigenen Beine in die Hand zu nehmen – und nicht irgendwelche fremden Leichenteile.

 

„Mutant“ ist ein sehr preisgünstiges „Alien“-Rip-Off und täuscht auch nicht eine Sekunde lang vor, mehr sein wollen. Das im Grunde dünne Süppchen wird mit viel Blut, Schleim und Sex angedickt und ergibt so ein ausgesprochen schmackhaftes Fast-Food-Gericht für Zwischendurch, das man ohne Reue verdrücken kann.

 

 

 

Wir zeigen „Plan 9 From Outer Space“ in der englischen Originalfassung.


„Mutant – Das Grauen im All“ läuft in der deutschen Kinofassung.

 

Am 29. Juni laden wir dann zu einer „Langen Nacht des Bösen“.

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Weird Xperience im Mai: HELLRAISER (Originalfassung)

Und wieder ist es Zeit einen einstmals verfemten Titel zu rehabilitieren auf die große Leinwand zu hieven. Überall auf der Welt gilt „Hellraiser“ schon lange als Meisterwerk des modernen Horrorfilms. Überall? Nein, in Deutschland wurde Clive Barkers Höllenvision erst um fast drei Minuten erleichtert und dann noch indiziert. Die Indizierung wurde erst 2013 aufgehoben. Im letzten Jahr nahm sich das verdienstvolle Label Turbine (die schon „Texas Chainsaw Massacre“ in Deutschland aus seinem „Verboten“-Gefängnis befreiten) des Filmes an und bringt ihn nun zusammen mit dem Verleih Drop-Out Cinema in restaurierter und vollkommen ungeschnittener Form wieder in die Kinos.

Und wir von Weird Xperience sind stolz, „die Zukunft des Horrors“ (Stephen King) in der Originalfassung zeigen zu können. Und zwar zur besten Zeit, am Sonntag, den 13. Mai um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor.

Frank Cotton verschwindet unter mysteriösen Umständen aus seinem Haus, als er versucht einen geheimnisvollen Würfel zu öffnen. Jahre später ziehen sein Bruder Larry und dessen Frau ausgerechnet in dieses Haus. Frank gelingt es in Gestalt eines schrecklichen Wesens zurückzukehren. Um sich den Mächten der Finsternis endgültig zu entziehen, benötigt er die Hilfe seiner einstigen Geliebten Julia, die ihm nach wie vor hörig ist. Hilfe bedeutet für ihn Menschenblut, viel Menschenblut, um sein früheres Äußeres wieder herzustellen. Zwischenzeitlich gelangt Larrys Tochter in den Besitz des mysteriösen Würfels.Sie öffnet ihn und entfesselt die Zenobiten, Ausgeburten der Hölle. Der alles entscheidende Kampf beginnt: Kann das Tor zur Hölle wieder geschlossen werden?…

Neben Stephen King war Clive Barker in den 80er Jahren DER Autor für Horrorgeschichten. Seine legendären „Bücher des Blutes“ gehörten zur Standardausrüstung eines jeden Horrorfans. Im Gegensatz zu King waren seine Bücher und Geschichten aber sehr viel drastischer und kälter. Und von einer unglaublichen, monströsen Vorstellungskraft geprägt. Wer einmal Barkers frühen Werke gelesen hat, hat noch heute erschreckende Bilder im Kopf, die er bis zu seinem Lebensende nicht mehr los wird.

1987 erhielt Clive Barker erstmals die Gelegenheit, eines seiner eigenen Bücher zu verfilmen: „The Hellbound Heart“. Mit dem daraus resultierenden Films schuf er einen der ganz großen Meilensteine des modernen Horrorkinos. Schauspieler Doug Bradley wurde in der Rolle des Zenobiten-Anführers „Pinhead“ zur Ikone, um die herum dann bis heute sage und schreibe neun (!) Fortsetzungen gesponnen wurden (seit dem vorletzten Teil allerdings ohne Doug Bradley).

Seit dabei, wenn sich am 13. Mai im Cinema Ostertor „Das Tor zur Hölle“ öffnet!

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=xi_QGOLn57o[/youtube]

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Weird Xperience im April: LAURIN

Nachdem Dr. West das Haus verlassen hat, freuen wir uns sehr für den 08. April einen der schönsten und besten deutschen Genrefilme aller Zeiten anzukündigen. Robert Sigls schwarz-romantisches Gruselmärchen LAURIN. Los geht es wie immer um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor.

Im einer kleinen, norddeutschen Hafenstadt Anfang des 20. Jahrhunderts, verschwindet eines nachts ein kleiner Zigeunerjunge. Zur selben Zeit kommt Flora (Brigitte Karner), die Mutter der 9-jährigen Laurin (Dóra Szinetár), unter mysteriösen Umständen ums Leben. Einige Zeit vergeht, da kehrt der junge Van Rees (Károly Eperjes), der Sohn des tyrannischen Dorfpastors (Endre Kátay) in den Ort zurück und wird von seinem Vater zum neuen Lehrer des Ortes gemacht. Laurin lebt mittlerweile allein bei ihrer kränkelnden Großmutter (Hédi Temessy), denn der Vater ist schon lange wieder zur See gefahren. Laurin wird von Visionen gequält und verdächtigt den neuen Lehrer, mit den Ereignissen der schicksalsschweren Nacht in Verbindung zu stehen. Gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Freund Stefan (Barnabás Tóth), macht sie sich auf, einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur zu kommen…

Robert Sigls dunkles Märchen „Laurin“ steckt voller stimmungsvollen Bildern, die oftmals an die Meisterschaft eines Mario Bava erinnern und seltsame Stimmung irgendwo zwischen tschechischem Märchenfilm und Ingmar Bergmann verbreiten. „Laurin“ ist der Film eines damals so jungen und hoffnungsvollen Regisseurs, der für „Laurin“ mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Leider blieb „Laurin“ das unerfülltes Versprechen auf eine große Karriere oder gar einer Wiedergeburt des deutschen Horrorfilms, da Robert Sigl nie wieder die Möglichkeit bekam, seine eigenen Stoffe zu verwirklichen. Mit „Laurin“ nimmt Sigl den Zuschauer für knapp ein und ein halb Stunden mit in eine schrecklich-schöne, dunkle, märchenhafte Welt.„Laurin“ existierte lange nur noch im Geflüster der cinephilen Gemeinde, verschwand aber nie aus der Erinnerung derer, die ihn gesehen haben. Und stetig wuchs eine kleine, aber feine Fangemeinde. Nun kehrt „Laurin“ auf die große Leinwand zurück, bereit von einer neuen Generation wiederentdeckt zu werden.

LAURIN
Deutschland/Ungarn 1989
Regie: Robert Sigl
Darsteller: Dóra Szinetár. Károly Eperjes, Endre Kátay, Hédi Temessy, Barnabás Tóth

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=yLk8UbpW468[/youtube]

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Weird Xperience im März: H.P. LOVECRAFT’S RE-ANIMATOR

Am 11. März ist wieder Kultfilm-Zeit bei Weird Xperience. Um 20:00 Uhr zeigen wir im Cinema Ostertor den legendären „Re-Animator“ von Stuart Gordon!

„Re-Animator“ ist einer der großen Klassiker des Modernen Horrorfilms und einer der ersten, die drastische Effekte mit Humor verbanden. Ein Vorreiter des sogenannten „Fun-Splatter“ der mit „Braindead“ seinen Höhepunkt erreichte. Basierend auf einer Kurzgeschichte des legendären Kult-Schriftstellers H.P. Lovecraft erschuf Regisseur Stuart Gordon eine wahnwitzige Achterbahnfahrt voller verrückter Spezialeffekte, die noch zwei Sequels und ein Bühnen-Musical (!) nach sich zog und Hauptdarsteller Jefferey Combs in die Spitzenliga der Horrorstars katapultierte.

Der junge Medizinstudent Herbert West (Jeffrey Combs) hat in der Schweiz an einem Serum entwickelt, welches totes menschliches Gewebe wieder zum Leben erwecken kann. Nach einer grotesk aus dem Ruder gelaufenen Wiederbelebung seines Mentors, muss Herbert in die USA fliehen, wo er seine Studien an der Miskatonic Universitätsklinik fortsetzt.

Dort mietet er sich bei Dan Cain (Bruce Abbott), ebenfalls Medizinstudent, ein und forscht in dessen Keller heimlich weiter an dem Serum. Dabei tötet und wiederbelebt er die Katze Dans Freundin Megan (Barbara Crampton). Diese weißt daraufhin extrem aggressive Verhaltensweisen auf. Trotzdem macht Herbert weiter. Jetzt will er sein Serum an einem Menschen testen…

Der amerikanische Kritiker-Papst Roger Ebert schrieb: „Stuart Gordon’s Re-Animator ist ein Vergnügen, ein blutiger Horrorfilm, der einen Rhythmus und einen Stil findet, mit Hilfe derer er auf eine verrückte und erfrischende Art funktioniert…“

Und selbst die Cinema zeigt sich gegeistert: „Der Debütfilm von Stuart Gordon schlägt dermaßen über die Stränge, daß es schon wieder lustig ist. Zartbesaitete seien gewarnt: Weil beim grotesken Gemetzel die Knochensäge kreischt, ist dieser in Cannes prämierte Splatter-Schocker nicht jedem zu empfehlen. Fazit: Ein blutiger Klassiker des schwarzen Humors.“

Wir zeigen den Unrated Director’s Cut in der Originalfassung.

Re-Animator, USA 1985. Regie: Stuart Gordon mit Jeffery Combs, Barbara Crampton, Bruce Abbott, David Gale

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=NCGGG_NvE4g[/youtube]

 

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Kurzer Hinweis: Zusatzvorstellung am 11.2.

Traurig, weil Du gerne unseren Februar-Film „Operation Dance Sensation“ sehen möchtest, aber am 18. keine Zeit hast? Dir, ja, genau DIR, kann geholfen werden. Denn „Operation Dance Sensation“ läuft AUCH an diesem Sonntag, den 11.2. um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor. Dann zwar ohne den Regisseur Thilo Gosejohann, dafür mit kompetenter Einleitung durch Marco und Stefan.

Und für alle Anderen: Ihr könnte natürlich auch gerne am 11. UND am 18. kommen. 😉

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Thilo Gosejohann zu Gast bei Weird Xperience

Es ist uns eine gewaltige Freude für unsere Weird-Xperience-Vorstellung am 18. Februar, erneut einen Gast ankündigen zu können. Der Regisseur, Co-Drehbuchautor, Co-Hauptdarsteller, Editor, Kameramann und Co-Produzent unseres Februar-Films „Operation Dance Sensation“ hat sich angekündigt. Thilo Gosejohann kommt nach Bremen und wird bei „Operation Dance Sensation“ anwesend sein. Und wer Thilo schon mal erlebt hat, der weiß, dass das nicht nur ein super sympathischer Kerl ist, sondern auch, dass der Abend sehr unterhaltsam werden dürfte. Wir sind auf jeden Fall sehr glücklich und freuen uns jetzt noch mehr auf die nächste Weird-Xperience-Vorstellung. Also nicht vergessen: Sonntag, den 18. Februar um 20:00 Uhr ins Cinema Ostertor kommen!

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Weird Xperience im Februar: OPERATION DANCE SENSATION

Am Sonntag, den 18. Februar steht bei Weird Xperience ein für unsere Reihe doch recht ungewöhnlicher Film ins Haus. Wir zeigen das erste Mal seit „City Kill“ vor sechs Jahren wieder eine Komödie! Aber natürlich nicht irgendeine, sondern Thilo Gosejohanns Trash-as-trash-can-Wunderwerk OPERATION DANCE SENSATION! Kleines nutzloses Wissen am Rande: In besagtem „City Kill“ war Thilo in seiner Paraderolle als „Jackson“ auch dabei gewesen. Gezeigt wird der Film natürlich wieder im Cinema Ostertor. Los geht es wieder um 20:00 Uhr.

Fünf Jahre nach ihrem Spielfilm-Debüt „Captain Cosmotic“, der damals prompt bei VIVA2 ausgestrahlt wurde, drehten die Gosejohann-Brüder Thilo und Simon ihr Opus Magnus „Operation Dance Sensation“ für den sie u.a. Unterstützung von Bela B. und Anke Engelke bekamen. Teile des Soundtracks wurden von der Bielefelder Punkband ZZZ Hacker beigetragen. Herausgekommen ist eine extrem wilde und höchst unterhaltsame Mischung aus Action- und Tanzfilm, die „Operation Dance Sensation“ zum perfekte Party-Film macht! Und zum ultimative Beweis, dass man mit einem geringen Budget ganz wundervolle Filme machen kann. Auch wenn man aus Gütersloh-Niehorst kommt.

Jackson (Thilo Gosejohann) ist Amerikaner und kämpft heldenhaft in Vietnam an vorderster Front. Seine Widersacher aus der eigenen Truppe, ZORC (Oliver Piper) & ATLAS (Simon Gosejohann), verraten ihre Ideale und versuchen hinter den feindlichen Linien mit dem Gegner dubiose Waffengeschäfte abzuwickeln. Jacksons Versuch beide unschädlich zu machen scheitert zunächst. 20 Jahre später tauchen beide Schurken in Jacksons Heimatort auf und eröffnen scheinheilig eine Disco. Jackson, mittlerweile alleinerziehender Vater und arbeitsloser Kopfgeldjäger, misstraut den Ganoven von Anfang an. Er stürzt sich ins wilde Nachtleben um der Sache auf den Grund zu gehen. Plötzlich kommt er einem dämonischen Komplott auf die Schliche…

Hauptdarsteller Simon Gosejohann wurde zunächst als 2000 Moderator der Sendung „Zelluloid“ VIVA bekannt. 2002 und 2003 moderierte er außerdem „Film Ab“. Für diese beiden Sendungen erhielt er den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises. Zwischen 2002 und 2013 war er Protagonist der Pro7-Sendung „Comedystreet“. Dem breiten Publikum dürfte er besten für die ebenfalls bei Pro7 gelaufene Show „Elton vs. Simon“ im Gedächtnis geblieben sein. Sein älterer Bruder Thilo dreht schon seit 1990 unzählige Filme. Zunächst mit Freunden, später dann immer professioneller. Mit Simon war er für „Comedystreet“ als Regisseur tätig und drehte die Pro7-Serie „Alles in Ordnung – Mit dem Wahnsinn auf Streife“. Derzeit realisiert er die Einspieler bei der „heute show“, schreibt Hörspiele für den WDR (in denen auch „Jackson“ und „Atlas“ immer wieder auftauchen) und ist eine wichtige Stimme in der Szene deutscher Filmfreaks, die sich mit den ebenso wundervollen, wie obskuren Genrefilmen der letzten Jahrzehnte beschäftigt. Und von daher ist er ein idealer Repräsentant für „Weird Xperience“.

„In erster Linie ist OPERATION DANCE SENSATION aber ein Partyfilm. Simon Gosejohann ist zum Totlachen als tumber Muskelprotz Atlas, der die Ninjas verbraucht wie andere Leute Socken, und sich mit Jackson in einem Fort kindische Handgreiflichkeiten liefert (dieser auf Kindergartenniveau ausgetragene Streit, wer denn nun die bessere „Einheit“ im Krieg hatte, ist alles). Schöne Ideen wie die mit dem Kindergeburtstag, bei dem sich die Kerle bei einem Kinderspiel in die Wolle kriegen, der absurde Showdown, bei dem überdimensionierte Waffen auf Stützrädern herumgekarrt werden, und die schnoddrigen Dialoge in schönster westfälischer Diktion sorgen dafür, dass der Film auch nach über zehn Jahren nichts von seinem Charme eingebüßt hat.“ – Oliver Nöding, Remember It For Later

Und hier noch ein wichtige Lektion fürs Leben:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=9kwJjt585LI[/youtube]

 

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Weird Xperience im Januar: DAS BÖSE

Hier schon einmal die erste Vorschau auf 2018. Trotz der für alle Beteiligten bisher sehr enttäuschende Resonanz auf Weird Xperience im Cinema Ostertor, haben wir noch einmal eine drei-monatige Bewährungszeit bekommen. In der großen Hoffnung, dass sich in Punkto Zuschauerzuspruch in dieser Zeit deutlich positiv entwickelt.

Wir beginnen daher mit einem Klassiker, den wir am Sonntag, den 14. Januar im Cinema Ostertor zeigen. Dieses Jahr starten wir übrigens etwas eher. Statt 20:45 Uhr geht es schon um 20:00 Uhr los. Das kommt sicherlich vielen von Euch entgegen. Gezeigt wird der Film in der Originalfassung!

Nach 34 Jahren auf dem Index und 24 Jahren Beschlagnahmung wurde „Das Böse“ im Juni 2017 befreit und erneut auf die deutschen Zuschauer losgelassen. Nun darf dieser Horror-Kultfilm endlich wieder legal gezeigt werden.

Mit dem „Großen Mann“ und seinen tödlichen Silberkugeln erschuf der damals gerade 25-jährige Regisseur und Drehbuchautor Don Coscarelli eine der ganz großen Horror-Ikonen und machte aus seinem Darsteller Angus Scrimm einen vielgefragten Genre-Star.

 

Der surreale, traumartige Film „Das Böse“ wurde mit einem minimalen Budget von 300.000 US$ gedreht, spielte in den Folgejahren über 11 Millionen Dollar an der Kinokasse ein und gewann eine große Fangemeinde, zu der auch Quentin Tarantino und sein Pulp-Fiction-Co-Autor Roger Avery gehören. Letzterer schrieb Ende der 90er Jahre sogar das Drehbuch für eine epische „Das Böse“-Fortsetzung, welche dann allerdings an der Finanzierung scheiterte.

Nach dem Unfalltod seiner Eltern lebt Mike bei seinem älteren Bruder Jody. Auf dem Friedhof der Kleinstadt beobachtet Mike einen seltsamen großen Mann, der sich an den Gräbern zu schaffen macht. Niemand will Mike seine Beobachtungen glauben, also forscht er auf eigene Faust weiter. Mike findet heraus, dass der große Mann, bewacht von seinen seltsamen fliegenden Silberkugeln, in der Leichenhalle menschliche Körper schrumpft und für den Transport in eine andere Dimension vorbereitet. Bevor Mike seinen Bruder informieren kann, wird er von dem großen Mann entdeckt und verfolgt…

„Das Böse“ besticht durch seine merkwürdige, fremdartige Atmosphäre, die hervorragende Kameraarbeit, blutige Effekte und einen unvergesslichen Soundtrack, der einem auch Tage später nicht aus den Ohren will. Großes Horrorkino, welches viel zu lange von der Leinwand fern gehalten wurde.

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Weird Xperience im Dezember: DARK CIRCUS (mit Gast Julia Ostertag!)

Nach langer Zeit dürfen wir im Rahmen unserer Reihe Weird Xperience endlich wieder einen Gast begrüßen. Die großartige Julia Ostertag (bekannt u.a. durch ihren Film “Noise & Resistance”) wird da sein und ihr neues Werk DARK CIRCUS vorstellen. Eine mit minimalem Budget und größtem Aufwand und Liebe zum Detail gedrehte „Alice im Wunderland“-Geschichte: Undergroundfilm trifft auf erotischen Okkulthorror. Kritiker beschreiben Julia Ostertags Film als „einen dunklen Weg voller Latex, Blut und Lust“.

Der Film lief bereits auf Festivals in den Niederlanden, Frankreich, Mexico, dem Filmfest Braunschweig und dem Pornfilmfest Berlin und wurde in Brasilien mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Regisseurin Julia Ostertag sagt über die Entstehung des Films: „Ich bin beeinflusst vom magischen Kino des Alejandro Jodorowsky, sowie Kenneth Anger, Okkulthorror der 70er und dem Cinema of Transgression. Diese Einflüsse habe ich in dreijähriger Produktionszeit mit einem beeindruckenden Cast aus Performance-KünstlerInnen, SchauspielerInnen und StatistInnen aus der Berliner Fetisch- und Subkultur zu einem visuellen Trip umgesetzt.“

Johanna langweilt sich ziellos und uninspiriert inmitten des Berliner Großstadtlebens. Als sie ihren Job in einem Friseursalon verliert, beginnt sie von Tagträumen und Visionen ereilt zu werden. Sie folgt dem mysteriösen Ruf in eine Parallelwelt, in der sie in die Zirkel einer Gothic-Fetisch-Clique und zugleich in die magischen Fänge der „Mistress“ gerät.

Dark Circus ist die Geschichte einer Transformation, eine sinnliche Reise in die Abgründe des Unbewussten.

Der Soundtrack zum Film stammt von der Dark Ambient Ritual Band „Vortex“ des bekannten Filmwissenschaftlers Marcus Stiglegger.

Mehr Infos zum Film findet ihr hier: www.darkcircus.net

Wir zeigen DARK CIRCUS am Sonntag, den 10. Dezember um 20:45 Uhr wie gewohnt im Cinema Ostertor.

Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin des Filmes Julia Ostertag wird unser Gast sein und vor und nach dem Film für Fragen zur Verfügung stehen.

Wir freuen uns schon sehr darauf!

Unser Gast: Julia Ostertag

 

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Weird Xperience im November: PERFECT BLUE

Diesen Monat steht bei Weird Xperience eine Premiere an. Erstmals in unserer nun schon sechs-jährigen Geschichte zeigen wir einen Anime!

Und welcher japanische Animationsfilm wäre da besser geeignet als „Perfect Blue“, das Meisterwerk des legendären und leider viel zu früh verstorbenen Satoshi Kon? Immer wieder werden nämlich die Parallelen zwischen diesem Zeichentrick-Thriller und dem italienischen Giallo – vor allem dem frühen Werk Dario Argentos, dessen „Opera“ ja unsere Herbst-Saison eröffnete -, aber auch zu Hitchcock betont.

Der amerikanische Regisseur Darren Aronofsky wurde dabei ganz besonders von „Perfect Blue“ beeinflusst. Er kaufte am 21. Oktober 2011 die Rechte für diesen Film – wahrscheinlich um auf Nummer Sicher zu gehen, denn sein damals aktueller Film „Black Swan“ weist einige Ähnlichkeiten zu Satoshi Kons 13 Jahre zuvor entstanden Film auf.

Die junge Popsängerin Mima Kirigoe ist Mitglied der beliebten Girlgroup CHAM. Doch der große Durchbruch bleibt aus und Mima verlässt die Band, um eine Karriere im Filmgeschäft zu starten. Zunächst erhält sie ein kleine Nebenrolle in der Krimiserie „Double Bind“, die jedoch bald schon ausgebaut wird. Während ihre neue Karriere immer mehr Fahrt aufnimmt, erhält sie Drohbriefe enttäuschter CHAM-Fans, von denen einer sich sogar als Briefbombe entpuppt. Für die größere Rolle in der Krimiserie ist sie gezwungen eine harte Vergewaltigungsszene zu drehen und sie muss für die Karriere Aktfotografien von sich machen lassen. Gleichzeitig schafft ihre ehemalige Band CHAM schafft ohne sie den langersehnten Durchbruch. Dann muss die nervlich zerrüttete Mima auch noch entdecken, dass es eine Interetseite gibt, auf der all ihre intimsten Gedanken von einem Unbekannten in Form eines Tagesbuchs detailliert geschildert werden. Immer mehr treibt Mima auf den Wahnsinn zu, Realität und Fiktion verschwimmt. Schließlich wird der Drehbuchautor von „Double Bind“ ermordet und weitere Morde folgen, die alle in einem Bezug zu Mima stehen…

An „Perfect Blue“ waren etwa 15 Hauptzeichner beteiligt sowie 100 weitere Zeichner für einfache Bilder. Von der ersten Idee über die ersten Skizzen bis zur Umsetzung dauerte es zwei Jahre. Und Katsuhiro Otomo, Regisseur des bahnbrechenden Kultfilms „Akira“, agierte als Special Adviser. Der riesige Aufwand hat sich gelohnt. Die deutsche Erstaufführung des Films fand am 16. Februar 1998 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin statt. „Perfect Blue“ gilt heute als Meisterwerk und taucht auf unzähligen Listen mit den besten Animationsfilmen regelmäßig auf den oberen Plätzen auf.

Auch die Presse zeigte sich begeistert. So schrieb der film-dienst: „… ein weiteres Beispiel für die japanische Meisterschaft, Themen des ‚realen Lebens‘ für ein zweidimensionales, gezeichnetes Format zu fiktionalisieren.“ Und die FAZ meinte „„Perfect Blue“ … ist ein solches Stück von erheblicher Bedeutungstiefe.“

Wir freuen uns sehr, Euch den Film am Sonntag, den 12. November um 20:45 Uhr im Cinema Ostertor zu präsentieren. Vorab gibt es von uns wie immer eine Einführung und nach dem Film stehen wir natürlich auch wieder für Fragen, Diskussionen oder allgemeinen Klönschnack zur Verfügung.

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